Fuß vom Gas: Kilometer sparen bis Ostern
Die Kirchen werben wieder für die Aktion Autofasten. Auch in Kempen ist eine Gruppe dabei.
KEMPEN Bis zu den Osterfeiertagen heißt es jetzt für viele: diszipliniert sein. Die einen wollen nach den närrischen Tagen weniger Schokolade essen, die anderen mit dem Rauchen aufhören. Doch es muss nicht immer nur ums Essen oder den Rausch gehen. Dass in der Fastenzeit auch andere Formen des Verzichtens möglich sind, beweist die Aktion Autofasten, die der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen zusammen mit fünf weiteren Bistümern und zwei evangelischen Kirchen organisiert.
Gruppen, Familien, Einzelpersonen, Schulklassen und Vereine sind aufgerufen, das Auto in den kom- menden Wochen einfach mal stehen zu lassen und dadurch Umwelt und Gesundheit zu schonen – so die Idee. Die Aktion will das Auto nicht verbieten, sondern das Bewusstsein für die eigene Mobilität schärfen: Wie ist der Weg zur Arbeit, wenn man Zug oder Bus nehmen würde? Was halten die Kinder davon, wenn sie mit ihren Freunden zur Schule laufen statt von den Eltern davor abgesetzt zu werden? „Wir sind nicht alleine auf der Welt und haben eine Verantwortung für alle Menschen, die unter den Folgen unseres hohen Energieverbrauchs zu leiden haben“, sagt Lutz Braunöhler, Vorsitzender des Diözesanrats mit Blick auf den Klimawandel, der in anderen Erdteilen Konsequenzen hat.
Auch in Kempen will man Kilometer sparen. Die Umweltgruppe der Kempener Kirchengemeinden hat – wie bereits in den Jahren zuvor – angekündigt, an der Aktion teilzunehmen, die 2018 zum 22. Mal stattfindet. „Oft fährt man kurze Strecken mit dem Auto, obwohl das gar nicht nötig ist. Brötchen kaufen kann man auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Schließlich zerstört der Klimawandel die Schöpfung“, sagt Ludwig Halberstadt, Mitglied der Umweltgruppe.
Der 70-Jährige ist überzeugt: Auf den Straßen fahren zu viele Autos. Und diese Zahl kann man senken, wenn auch nur für ein paar Wochen. „Uns ist klar, dass viele Menschen ein Auto brauchen, um zur Arbeit zu