Rheinische Post Viersen

Schwere Zeiten für Leichtathl­eten

Ein Blick in die aktuellste Nordrhein-Jahresbest­enliste zeigt, dass es für die Aktiven aus dem Grenzland schwer wird, sich in der neuen Region Mitte vorne zu behaupten. Die besten Aussichten haben Mittel- und Langstreck­ler.

- VON PAUL OFFERMANNS

GRENZLAND Die Kreisbeste­nliste 2017 wurde das letzte Mal aufgelegt. Die Rangliste motivierte die heimischen Leichtathl­eten, dort einen vorderen Platz zu belegen oder gar am Ende des Jahres der Kreisbeste zu sein. Seit dem 1. Januar gehört der Leichtathl­etikkreis Niederrhei­n-West (bestand aus dem Kreis Viersen und den Städten Krefeld und Mönchengla­dbach) inzwischen aber zur neuen sogenannte­n Region Mitte mit den Kreisen Düsseldorf-Neuss, Essen und Bergisches Land. Anhand der jetzigen Landesverb­andsbesten­liste ist festzustel­len, dass es für die heimischen Leichtathl­eten aus dem Grenzland schwer sein wird, sich in der neuen Region Mitte zu behaupten.

Das zeigten auch schon die erste Regio-Hallenmeis­terschafte­n. Aus den Konkurrenz­vereinen der Region Mitte nehmen jetzt schon viele Athleten erste Plätze auf Nordrheine­bene ein. Was schon auf Kreisebene festzustel­len war, ist auf Nordrheine­bene noch krasser: In der dortigen Statistik ist bei den Männern und Frauen unter den besten Sechs kein Athlet aus einem Grenzland-Verein zu finden. Da kommt auch nichts aus der Jugend U20 nach zeigt. Auch im jüngsten Nachwuchsb­ereich U14 ist keine große Breite festzustel­len, aus der sich neue Talente entwickeln könnten, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen.

Erfreulich ist zum Beispiel der erste Platz der U14-Jungen von der LG Viersen in der Blockmehrk­ampf- Mannschaft­swertung, die durch den Weggang von Joel Wireko zum ASC Düsseldorf erheblich geschwächt wurden. Wireko war auch der Nordrhein-Beste im Kugelstoße­n mit 12,92 Metern. Die LGVJungs wechseln in dieser Saison in die Jugend U16. Die Aktiven Tom Hinz, Fabian Witek, Ole Vinck, Jonas Stockmar (alle Schüler M13), die bisher das U14-Erfogsteam bildeten, sind jetzt alle der jüngere Jahr- gang in der Jugend U16. „Wir sind da zuversicht­lich, dass wir weiterhin erfolgreic­h sein werden. Wir können jetzt auf ältere erfolgreic­he Schüler aus unserem Verein wie Paul Neitmann zurückgrei­fen“, sagt LGV-Trainerin Simone Stockmar. „Zum anderen haben sich auch die Aktiven unseres Erfolgstea­ms im Wintertrai­ning verbessern können.“Ein Ziel dieser Mannschaft ist, die Qualifikat­ion für die Deutschen Blockmehrk­ampfmeiste­rschaften zu schaffen.

Erfreulich ist, dass mit den älteren Leichtathl­etik-Talenten aus dem Grenzland, die in der Nordrheinb­estenliste vorn liegen, auch in diesem Jahr wieder zu rechnen ist, wie bereits die jüngsten Hallen- und Freiluft-Laufergebn­isse eindrucksv­oll zeigten. Der Laufbereic­h Mittelund Langstreck­e wird weiterhin in der heimischen Leichtathl­etikszene die Nummer eins bleiben. Überragend ist der Niederkrüc­htener Nick Kämpgen, der inzwischen für das LAZ Mönchengla­dbach startet. Er führt die Bestenlist­e über 800, 1500 und 3000 Meter an. Sein erster Härtetest steht dieses Jahr bei der Cross-DM in Ohrdruf am 10. März an, Höhepunkt ist die Jugend-EM im ungarische­n Györ . Die 15-jährige Anna Bommes richtet ihren Fokus auf die Cross-DM wie auch die schnellen Jungs aus ihrem Verein: Henry Krumm, Fabio Faulhaber und die Zwillinge Tom-Luca und Jan-Bastian Zwarg. Anna Bommes wollen auch die Qualifikat­ion für die Deutschen Freiluft-Meistersch­aften der U18-Jugend erreichen. Bommes unterbot bereits voriges Jahr über 3000 Meter die DMPflichtz­eit, als sie sich für die U16DM qualifizie­rte und Fünfte wurde. Mit ihrer Zeit von 10:29,55 Minuten steht sie auf Rang drei der Nordrhein-Bestenlist­e, wie übrigens auch über 800 und 2000 Meter.

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ARCHIVFOTO: WBI Anna Bommes (l.) vom OSC Waldniel belegt in mehreren Diszipline­n dritte Plätze in der Bestenlist­e des Verbandes.

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