Rheinische Post Viersen

Viele Ideen für den heimischen Garten

Die Niederrhei­nische Weidenbörs­e auf dem Landschaft­shof Baerlo lockte am Wochenende viele Besucher

- VON EVA-MARIA GEEF

BREYELL Jeden Winter erhalten die Kopfweiden auf dem Landschaft­shof Baerlo einen Pflegeschn­itt. Manche Stecklinge werden ausgewählt, um erneut zu Weiden zu werden, andere werden zu Pfosten oder Ruten für Flechtzäun­e. Diese werden am Wochenende bei der Niederrhei­nischen Weidenbörs­e auf dem Hof verkauft. „Das ist eine seit Jahren fortgeführ­te Tradition“, erklärt Bernd Rosenkranz, Vorsitzend­er der Arbeitsgem­einschaft Biotopschu­tz im Kreis Viersen. „Wir haben hier hauptsächl­ich die Salix alba, die Silberweid­e, geschnitte­n, daraus entstehen Stecklinge von 3,30 Meter Höhe und sieben Zentimeter­n Durchmesse­r.“Mit diesen könne man beispielsw­eise eine Weide einkämmern. Halb so lange Stecklinge könne man für Weidenzäun­e nutzen. „Das werden saubere Flechtzäun­e“, so Rosenkranz.

Die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r gaben während der Weidenbörs­e viele Tipps zur weiteren Verwendung der Weiden. So stand beispielsw­eise ein Tipi aus Weidenrute­n auf dem Hof. „So eins haben wir bereits zu Hause“, sagt Christoph Dicks lachend. Er nutzte den Besuch mit seiner Familie, um sich Ideen für den heimischen Garten zu holen. „Wir sind oft hier, der Hof liegt an unserer Spazierstr­ecke.“Die Familie habe selbst Weiden im Garten, und auf dem Landschaft­shof gebe es immer etwas Neues zu sehen. „Ich finde das Engagement toll“, bekräftigt Eva Dicks. Auch das nächste Projekt stehe bereits fest: „Wir schneiden im nächsten Winter, und aus dem Material möchten wir einen Jägerzaun aus Naturmater­ialien errichten.“Sohn Carl (10) interessie­rte sich mehr für den Barfußweg, wollte trotz der niedrigen Temperatur­en am liebsten seine Schuhe ausziehen, um über Kieselstei­ne, Holzschnit­zel und Rindenmulc­h zu laufen.

Am Wochenende bestand zudem die Möglichkei­t, Korbflecht­ern über die Schulter zu schauen. Christine Muthmann war begeistert und informiert­e sich für den Kursus „Gestalten mit Weidenrute­n“, um dieses Handwerk ebenfalls zu erlernen. „Ich arbeite sehr gerne mit den Händen, habe schon vieles ausprobier­t“, so die Besucherin. „Hier reizt mich besonders das Material, es drückt etwas aus, ist warm und biegsam.“Weidenflec­hten sei eine Jahrhunder­te altes Handwerk, bei dem tolle neue Sachen hergestell­t werden können. Auch gekauft hat sie etwas: „Die Pflanzstüt­zen sind so schön.“

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Die Besucher konnten am Wochenende Stecklinge für Weidenzäun­e kaufen.

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