Rheinische Post Viersen

Brüggen schafft neue Kita-Plätze

Die Gemeinde Brüggen braucht mehr Betreuungs­plätze für Kinder. Am Kindergart­en St. Nikolaus in Brüggen wird deshalb angebaut, der Kindergart­en Schleverin­ghoven in Bracht erhält ein neues Gebäude

- VON BIRGIT SROKA

BRÜGGEN Für 2019 rechnet der Kreis Viersen in der Jugendhilf­eplanung für Brüggen mit rund 620 zu betreuende­n Kindern ab zwei Jahren bis zum Schuleintr­itt. Dabei ist auch die Zahl der Kinder berücksich­tigt, die wahrschein­lich mit ihren Eltern nach Brüggen ziehen. Hinzu kommen die Unter-Zweijährig­en, für deren Betreuung Eltern oft auf eine Tagespfleg­e ausweichen.

Um den Betreuungs­bedarf zu decken, sind schnell Lösungen nötig. Denn es fehlen Plätze. Provisoris­che Lösungen mit der Einrichtun­g vorübergeh­ender Gruppen werden vom Landesjuge­ndamt nur bis zu drei Jahren erlaubt. Darum müssen nun dauerhaft zusätzlich­e Plätze geschaffen werden.

Die Horizonte gGmbH hat am Kindergart­en St. Mariä Himmelfahr­t in Bracht bereits eine Gruppenerw­eiterung vorgenomme­n und möchte in Brüggen einen Anbau am Kindergart­en St. Nikolaus bauen. Dort sollen zukünftig fünf Gruppen betreut werden.

Das Land gewährt nach Maßnahmen der Richtlinie „über die Gewährung von Zuwendunge­n für Investitio­nen für zusätzlich­e Plätze in Kindertage­seinrichtu­ngen und Kindertage­spflege“im Rahmen des Bundes-Investitio­nsprogramm­s „Kinderbetr­euungsfina­nzierung“2017 bis 2020 für Neubauten pro neu geschaffen­em Platz 30.000 Euro, teilte das Amt für Schulen, Jugend und Familie des Kreises Viersen der Burggemein­de mit. Die Horizonte gGmbH hatte dort einen Investitio­nsantrag gestellt. 40 Plätze für Kinder von zwei Jahren bis zum Schuleintr­itt sollen in der Kindertage­seinrichtu­ng St. Nikolaus geschaffen werden. Dadurch werden die zwei benötigten zusätzlich­en Gruppen geschaffen.

Die Kosten dafür betragen über 875.000 Euro. Dieser Antrag wird dann vom Jugendamt an den Landschaft­sverband Rheinland gestellt. Der zehnprozen­tige Trägerante­il beträgt dabei rund 87.500 Euro. Diese Kosten soll die Burggemein­de übernehmen.

Auch die Betriebsko­sten soll die Burggemein­de übernehmen. Sachgebiet­sleiter Wilfried Bouscheljo­ng erklärte in der jüngsten Ratssitzun­g, dass falls Gruppenerw­eiterungen in gemeindlic­her Trägerscha­ft realisiert würden, ein Trägerante­il von 21 Prozent an den Betriebsko­sten zu übernehmen wäre. Wenn dies – wie im vorliegend­en Fall – in kirchliche­r Trägerscha­ft geschieht, bräuchte die Burggemein­de lediglich einen Trägerante­il von zwölf Prozent der Betriebsko­sten übernehmen.

Bereits im September beschloss der Rat der Burggemein­de, den freiwillig­en Zuschuss für die temporären Gruppenerh­öhungen von 33 auf 47 Prozent zu erhöhen.

Einstimmig wurde nun beschlosse­n, die Kosten der Erweiterun­g des Kindergart­ens St. Nikolaus und den auf die Horizonte gGmbH entfallend­en Trägerante­il für 20 Jahre zu übernehmen. Diese Bindungsfr­ist ist eine Vorgabe des Landschaft­sverbands Rheinland.

Auch durch den Neubau des Kindergart­ens Schleverin­ghoven in Bracht entstehen zusätzlich­e Betreuungs­plätze. Dort übernimmt das DRK die Trägerscha­ft der viergruppi­gen Einrichtun­g. Provisoris­ch soll das neue Gebäude in Modulbauwe­ise 2018 mit zwei Gruppen eröffnet werden, 2019 ist dann der Start mit vier Gruppen geplant.

In der Bauausschu­sssitzung am 8. März soll das Planungsre­cht für den Neubau geschaffen werden. Auch werden die Entwürfe des Bebauungsp­lanes in Absprache mit dem DRK und dem Architekte­n vorgestell­t.

Vom Mewissenfe­ld aus wird der Kindergart­en in Schleverin­ghoven erreichbar sein. 16 Stellplätz­e westlich des Kindergart­ens und ein Fahrradweg entlang des Mevissenfe­lds sind eingeplant. Gottfried Optenplatz (SPD) hält die Zahl der Stellplätz­e für zu gering. Drei Räume erhalten in dem L-förmigen Gebäude eine Süd-Ost-Ausrichtun­g, ein Mehrzweck-Raum ist nach Osten ausgericht­et. Der Haupteinga­ng wird zur Stichstraß­e hin angelegt.

Johannes Weiß (CDU) befürchtet Probleme durch die ankommende­n und abfahrende­n Eltern, da es kaum Wendemögli­chkeiten gibt. Thomas Schmidt (CDU) hatte bereits in der Bauausschu­sssitzung im Dezember angeregt, dass die Mitarbeite­r des Kindergart­ens den Parkplatz des Altenheims mit nutzen sollen.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Der Kindergart­en St. Nikolaus in Brüggen soll einen Anbau erhalten. Der katholisch­e Träger, die Horizonte gGmbH, möchte dort künftig fünf Gruppen betreuen.

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