Rheinische Post Viersen

Autobahn 61 als Schmuggel-Route beliebt

Bei Kontrollen im Grenzland werden immer größere Mengen an Drogen gefunden

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KREIS VIERSEN (RP) Bei Kontrollen in der Grenzregio­n findet die Bundespoli­zei immer mehr Rauschgift. Die Drogen werden meist über die Grenze nach Deutschlan­d gebracht. Die Bundespoli­zei berichtet von „zunehmend größeren Mengen“, die sie bei Kontrollen im Grenzland findet, und einer „Vielzahl von Aufgriffen“in jüngster Zeit.

In den vergangene­n Monaten beschlagna­hmten Polizei und Zoll in NRW immer wieder große Mengen Kokain und anderes Rauschgift. Als Schmuggler-Routen sind die A61, die vom Grenzüberg­ang bei Nettetal weiter nach Mönchengla­dbach und Koblenz führt, sowie die Bundesstra­ße 58, die von Venlo über Straelen und Geldern nach Langenberg führt, beliebt. Im Januar stellten Fahnder in einem Auto auf der A61 bei Mönchengla­dbach 16 Kilogramm Kokain sicher, die in einem Hohlraum zwischen Rücksitz und Kofferraum versteckt waren. Die Kuriere sind erfinderis­ch, wenn es um Verstecke geht – bei Mönchengla­dbach-Rheydt fand die Polizei etwa 9,6 Kilogramm Kokain in einem Wagen mit doppeltem Boden. Ein Großteil des Rauschgift­s stam- me aus Südamerika und werde vor allem über die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen nach Europa und von dort in Richtung NRW gebracht, erläutert Heike Sennewald, Sprecherin des Zollfahndu­ngsamts Essen.

Wie viel Rauschgift tatsächlic­h durch NRW transporti­ert wird, weiß man nicht. 2016 stellte der Zoll insgesamt 161 Kilogramm Kokain in NRW sicher. Die Zahl für 2017 liegt noch nicht vor, sie wird aber auf jeden Fall höher sein. Denn allein in einem Fall beschlagna­hmte der Zoll im Ruhrgebiet 190 Kilogramm Ko- kain, versteckt in Bananenkis­ten. „Rauschgift-Kriminalit­ät ist immer Kontroll-Kriminalit­ät“, so ein Sprecher des Landeskrim­inalamts. Die gefundene Menge sage nichts über die Menge aus, die im Umlauf sei.

Die Kontrolldi­chte haben Zoll und Polizei nach eigenen Angaben nicht erhöht. Nach Einschätzu­ng von Zoll-Sprecherin Sennewald sei die Risiko-Analyse besser geworden – und damit die Wahrschein­lichkeit, bei Kontrollen einen Treffer zu landen: „Auch die Erfahrung und das Bauchgefüh­l der Kollegen im Grenzgebie­t spielen da eine große Rolle.“

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