Sprinterin Pinto verpasst Finale
Neun Hundertstelsekunden fehlten Tatjana Pinto in Birmingham bei der HallenWM zum Finaleinzug. Die deutsche Meisterin hat ihr Ziel damit verfehlt.
BIRMINGHAM (sid) Tatjana Pinto schaute noch mit dem letzten Fünkchen Hoffnung auf die Anzeigentafel, minutenlang ließen die Ergebnisse auf sich warten – doch dann war der Medaillentraum der deutschen Topsprinterin bereits im Halbfinale beendet. Die deutsche Meisterin kam bei der Hallen-WM in Birmingham als Vierte ihres Laufs ins Ziel, ihre 7,18 Sekunden reichten nicht für den Endlauf.
„Das Finale zu erreichen, war ein Ziel. Es ist schade, aber wieder eine Erfahrung, die ich machen durfte. Das Niveau ist extrem hoch, bis 7,25 sind alle ganz nah beieinander“, sagte Pinto: „Auch wenn ich jetzt gerade enttäuscht bin, bin ich zufrieden mit meiner Hallensaison.“
Im hochkarätig besetzten Feld der 60-Meter-Läuferinnen konnte die 25-Jährige nicht an ihre besten Saisonleistungen anknüpfen. Murielle Ahouré von der Elfenbeinküste gelang im Finallauf letztlich der Sieg. Sie kam nach 6,97 Sekunden ins Ziel.
Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) steht nach dem zweiten Wettkampftag weiter Bronze durch Hochspringer Mateusz Przybylko (Leverkusen) zu Buche. Die übrigen Entscheidungen des Tages fanden ohne deutsche Beteiligung statt.
Vor knapp zwei Wochen in Dortmund hatte Pinto ihre gute Form gezeigt. In 7,06 Sekunden war sie die schnellste Zeit einer deutschen Sprinterin seit Katrin Krabbe 1991 gelaufen. „Das war ein gutes Ding in Richtung Birmingham“, hatte sie damals gesagt. Doch zum großen Wurf reichte es diesmal nicht.
Europameisterin Cindy Roleder (Halle) gab sich über 60 m Hürden keine Blöße und qualifizierte sich in 7,97 Sekunden ohne Probleme für das Halbfinale am Samstag (19.05 Uhr/MEZ). Ricarda Lobe (Mannheim) schied nach einem Fehler an der letzten Hürde mit 8,33 Sekunden aus.
Schnellste war Freiluft-Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA) in 7,77. Auch ihre Landsfrauen Christina Manning (7,96) und Sharika Nelvis (7,97) unterstrichen ihre Ambitionen auf eine Medaille. Diese hat auch Freiluft-Weltmeisterin Sally Pearson (Australien) im Blick, die in ihrem Vorlauf 7,96 lief.
Auch Mehrkämpfer Kai Kazmirek (Neuwied) darf weiter mit einer Medaille liebäugeln. Der WM-Dritte im Zehnkampf liegt in Birmingham nach drei von sieben Wettbewerben mit 2572 Punkten auf Platz drei.