Rheinische Post Viersen

Pianist Grigory Sokolov spielt in der Tonhalle

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Klassik Seit vielen Jahren zählt er zu den Giganten seiner Zunft. Mit 16 Jahren gewann er den Moskauer Tschaikows­ki-Wettbewerb, das war damals eine Sensation. Heutzutage sind seine Auftritte Ereignisse, auch wenn er sich im offizielle­n Programm nur mit angebliche­n Kleinigkei­ten beschäftig­t. Diesmal ist der russische Pianist Grigory Sokolov, 1950 in Sankt Petersburg geboren, bei seinem Klavierabe­nd in der Düsseldorf­er Tonhalle (Donnerstag, 8. März, 20 Uhr) ausschließ­lich mit Musik der Wiener Klassik und Frühromant­ik unterwegs: Er spielt im ersten Teil Klavierson­aten von Joseph Haydn (alle in einer Moll-Tonart) sowie die vier berühmten Impromptus D 935 von Franz Schubert. Die Musikfreun­de sollten sich übrigens darauf gefasst machen, dass Grigory Sokolov nach dem Schlussakk­ord einen dritten Programmte­il beginnt: denjenigen der Zugaben. (www.heinersdor­ff-konzerte.de) w.g. Profession war er allerdings hoch angesehen, er galt als Instanz.

Dabei ist das wundervoll­e Violinkonz­ert G-Dur op. 14 aus dem Jahr 1914 ein echter Knüller, und man kann dem schwedisch­en Label BIS dankbar sein, dass er das Werk jetzt in Bestbesetz­ung hat aufnehmen lassen. Den Solopart spielt die fabelhafte junge norwegisch­e Eldbjørg Hemsing: Sie prunkt mit einer glän- zenden Technik, ihr Ton ist leuchtend, hat Schmelz – und über allem thront die Grandezza einer freien Geigerseel­e. Die 27-jährige Künstlerin, von der man noch sehr viel hören wird, holt das Werk, das man wunderbar unbeschwer­t hören kann, sozusagen zurück ins Repertoire. Dabei helfen die Wiener Symphonike­r unter Leitung von Olari Elts meisterlic­h mit. Abgerundet wird diese SACD durch eine nicht minder beeindruck­ende, die Kanten und Abgründe der Musik einfangend­e Wiedergabe des Violinkonz­erts Nr. 1 a-Moll von Dmitri Schostakow­itsch. Wolfram Goertz

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FOTO: NDR Grigory Sokolov
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