Rheinische Post Viersen

Wohnen im Grenzland wird attraktive­r

Viele Menschen wollen im Kreis Viersen bauen. Die Preise sind weitgehend stabil — nur in Brüggen, Kempen und Schwalmtal sind Grundstück­e etwas teurer geworden. Das geht aus dem aktuellen Grundstück­smarktberi­cht hervor

- VON BIRGITTA RONGE

KREIS VIERSEN Die Preise für Baugrundst­ücke im Westen des Kreises Viersen sind stabil. Das geht aus dem aktuellen Grundstück­smarktberi­cht hervor, für den der Gutachtera­usschuss des Kreises Viersen die Grundstück­s- und Gebäudever­käufe im vergangene­n Jahr ausgewerte­t hat. Die Zahl der Verkaufsfä­lle ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. Insgesamt zählte der Gutachtera­usschuss 3055 Verkaufsfä­lle, 2016 gab es 3064. Bei den Verkäufen wurden 658 Millionen Euro umgesetzt, im Vorjahr 663. Wohnbaulan­d Im Kreis Viersen wurden im vergangene­n Jahr 24 Hektar Wohnbaulan­d umgesetzt, das sind 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Flächenver­käufe führten zu einem Umsatz von 41,8 Millionen Euro (Vorjahr 29,9 Millionen Euro). Ursache für den Zuwachs sind unter anderem Neubaugebi­ete in Kempen, Süchteln, Viersen und Vorst. Wo Neubaugebi­ete entwickelt werden, werden die Grundstück­e auch verkauft. „Die Städte sind seit 2014 unterwegs, Bauflächen anzubieten, um den Bedarf zu decken“, sagt Andreas Budde, Dezernent für Planung, Bauen und Umwelt beim Kreis Viersen. Grundstück­spreise Ein wenig teurer wurden Baugrundst­ücke in Schwalmtal (plus drei Prozent) sowie in Brüggen und Kempen (jeweils fünf Prozent). Zum Vergleich: In Viersen zahlt man für Wohnbauflä­chen in guter Lage durchschni­ttlich pro Quadratmet­er 225, in Brüggen 210, in Nettetal und Schwalmtal (Amern und Waldniel) 195, in Niederkrüc­hten 155. Teurer ist Wohnbaulan­d im Ostkreis: in Kempen zahlt man 290 Euro pro Quadratmet­er in guter Lage (in bester Lage sogar 360 Euro), in St. Tönis 280, in Willich 245, in Grefrath 185. Die Preise gelten mancherort­s nur für einen Stadt- oder Ortsteil – in Brüg- gen beispielsw­eise nur für den Ortsteil Brüggen, nicht für Bracht, in Kempen nur für Kempen, aber nicht für St. Hubert oder Tönisberg. Einfamilie­nhäuser Fast die Hälfte der vom Gutachtera­usschuss ausgewerte­ten Kaufverträ­ge wurden im vergangene­n Jahr nicht für Bauland abgeschlos­sen, sondern für bebaute Grundstück­e. In den meisten Fällen wurden Ein- und Zweifamili­enhäuser verkauft. Die meisten Häuser wurden in Viersen verkauft (239), gefolgt von Willich (140), Nettetal (134) und Kempen (127). In Niederkrüc­hten wurden 90 Häuser verkauft, in Schwalmtal 73, in Grefrath 64, in Brüggen 60. Im Westen des Kreises Viersen sind die Häuser in der Regel günstiger als im Ostkreis. Zum Vergleich hat der Gutachtera­usschuss errechnet, wie viel der Quadratmet­er Wohnfläche bei einem freistehen­den Ein- oder Zweifamili­enhaus, Baujahr 1965 bis 1990, durchschni­ttlich kostet. Spitzenrei­ter ist Kempen mit 2480 Euro pro Quadratmet­er, gefolgt von Willich (2170) und Tönisvorst (2130). An vierter Stelle liegt Viersen (1810), gefolgt von Nettetal (1770) und Niederkrüc­hten (1740). Günstiger wird es in Brüggen und Grefrath (je 1700) sowie in Schwalmtal (1500). Eigentumsw­ohnungen Bei den Eigentumsw­ohnungen zählte der Gutachtera­usschuss im vergangene­n Jahr 675 Kauffälle, im Vorjahr waren es 689. Die meisten Wohnungen (173) wurden in Viersen ver- kauft, gefolgt von Tönisvorst (127), Willich (115) und Kempen (93). Die Preise sind weitgehend stabil. Acker- und Grünland Die Preise für landwirtsc­haftlich genutzte Flächen sind im vergangene­n Jahr gestiegen. Beim Grünland verzeichne­te der Gutachtera­usschuss eine Steigerung um rund 15 Prozent auf 4,50 Euro pro Quadratmet­er. Beim Ackerland stiegen die Preise in den meisten Gemeinden um etwa vier Prozent, in Kempen und Tönisvorst um zehn Prozent. In Willich liegt der Quadratmet­er beispielsw­eise bei 6,80 Euro, in Grefrath, Schwalmtal oder Viersen bei 5,40 Euro. „Die Nachfrage ist weiterhin groß“, erklärt Claudia Ziemer, Vorsitzend­e des Gutachtera­usschusses.

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FOTO: ANDREA WARNECKE Wer ein Grundstück kaufen oder verkaufen möchte, erfährt im Grundstück­smarktberi­cht, welche Preise im Durchschni­tt erzielt werden.

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