Rheinische Post Viersen

Ehrenamtli­cher Einsatz an vielen Stellen in der Stadt gefragt

30 Vereine präsentier­ten sich beim „Markt der Möglichkei­ten“im Rathaus. Erfreulich viele Angebote gab es von Menschen, die helfen wollen

- VON MANFRED MEIS

NETTETAL Nach 90 Minuten über Mittag war Maike Peeters ist optimistis­ch. „Wir haben schon acht Meldebögen in unserer Box, und wir haben noch drei Stunden“, zieht die Mitorganis­atorin des „Marktes der Möglichkei­ten“am Tag des Ehrenamtes eine erste Zwischenbi­lanz. Auf Meldebögen hinterlass­en Frauen und Männer ihr Interesse an einer ehrenamtli­chen Tätigkeit und nennen Bereiche, in denen sie gerne mitarbeite­n möchten.

Die Nachfrage ist groß, wie an der Tafel gleich im Eingangsbe­reich des Rathauses zu sehen ist. Um neuen Schwung ins Ehrenamt zu bringen, hat die Stadt im Laufe des vergangene­n Jahres ihre Strategie geändert. Denn das 2010 ins Leben gerufene „Forum Ehrenamt“krankte daran, dass es nach einem hilfreiche­n Anschub aus dem Rathaus in die Selbstverw­altung geschickt wurde.

Das hat nach einiger Zeit immer weniger geklappt, so dass die Stadt jetzt wieder die Netzwerkar­beit übernimmt, wie Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) sagt. „Nachwuchs ist schwierige­r zu gewinnen, komplizier­te Steuerfrag­en müssen gelöst werden, das Ehrenamt ist überhaupt schwierige­r geworden,“erläutert er das neue Engagement der Stadt. Zugleich versichert er: „Wir wollen das nicht an uns ziehen, sondern Unterstütz­ung geben.“

Engagement zeigt sich in Nettetal in 255 Vereinen, die sich hauptsäch- lich um viele der 16.000 Kinder und Jugendlich­en bis 14 Jahre kümmern. Einer von ihnen ist das Jugendrotk­reuz (JTK), für das in Nettetal der 20-jährige Fabian Tohang zuständig ist. Seit 2006 ist er bei der Gruppe und hat Helfen auch in kritischen Situatione­n gelernt. Viele JRKler werden Schul-Sanitäter und können bei Blessuren auf dem Schulhof Schmerzen lindern.

Das Jugendrotk­reuz gehört zu den 30 Nettetaler Vereinen und Initiative­n, die sich im Rathaus vorstellen: Caritas, Sozialdien­st katholisch­er Männer, Hospizinit­iative, Bis-Zentrale, Netzwerk Nett der evangelisc­hen Kirchengem­einde LobberichH­insbeck und Nachbarsch­aftshilfe Kaldenkirc­hen, Naturschut­zbund, Feuerwehr, Imkerverei­n, Katholisch­e Arbeitnehm­er-Bewegung, Kreuzgarte­nverein Schaag, Sozialverb­and VDK, Somedi, Fördervere­in Haus Magdalena, Lebenshilf­e.

Wie kann man helfen? Das ehrenamtli­che Team des Marienheim­s Hinsbeck sucht einen Fahrer für den Sprinter, der Heimbewohn­er mal zum Einkaufen nach Lobberich oder zum Kaffee an den Wittsee fährt, Betreuer fürs Aquarium des Heimes, das Schmücken der Fenster, die Pflege des Gartens. Genügend Helfer hat die Nettetaler Tafel, doch sie benötigt Geld für ein neues Fahrzeug, weil zwei Wagen aus den Jahren 2000 und 2001 inzwischen altersschw­ach geworden sind. „Wir fahren jede Woche 21 mobile Ausgabeste­llen an, um 560 Haushalte mit 800 Erwachsene­n und 400 Kindern zu unterstütz­en“, erläutert Vorsitzend­er Michael Althoff.

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RP-FOTO: KNAPPE Beim „Markt der Möglichkei­ten“im Rathaus stellten Vereine ihre Arbeit vor. Wer sich für ein Ehrenamt interessie­rt, konnte sich dort informiere­n.

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