Rheinische Post Viersen

Schwere Schäden durch Eisplatten­vonLkw-Dächern

Die eigene Kfz-Versicheru­ng zahlt, trotzdem kann es teuer werden.

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Mönchengla­dbach, im März 2018. Das zuletzt sehr kalte Hochdruckw­etter hat nicht nur viele kleine Wassertümp­el gefrieren lassen, sondern auch das auf Lkw-Dächern stehende Wasser, das teilweise mehrere hundert Liter ausmachen kann. Dabei bilden sich entspreche­nd schwere Eisplatten, die sich besonders bei höherer Geschwindi­gkeit oder in Kurven lösen und auf nachfolgen­de Pkw krachen können.

Diese Gefahr wird von vielen Autofahrer­n oft unterschät­zt, obwohl die Schäden gerade während der Fahrt immens sein können. Und zur Empörung geschädigt­er Autofahrer kommen die Lkw-Fahrer – oder vielmehr ihre Haftpflich­tversicher­ung – meist auch noch ungeschore­n davon, weil häufig Zeugen fehlen. Denn wenn eine Eis- und Schneeladu­ng den nachfahren­den oder überholend­en Pkw trifft, hat der Fahrer mit anderen Problemen zu kämpfen, als sich ein Nummernsch­ild einzupräge­n, schildern die Vermittler des Bezirks Mönchengla­dbach im Bundesverb­and Deutscher Versicheru­ngskaufleu­te (BVK) die normale Panik-Situation. Und einen Lkw nach ein paar Kilometern zu stellen, ist meist sinnlos, da der Fahrer sein Versäumnis – nämlich das Wagendach sauber zu halten – einfach abstreiten kann. Ein Nachweis misslingt zudem, denn die Lkw-Eisplatte hat sich schon vorher beim Fahren gelöst.

Hier kann also in der Regel nur die eigene Versicheru­ng helfen: „Verursacht­e Glasschäde­n deckt die eigene Teilkasko ab, Blechschäd­en die Vollkasko“, berichten die Versicheru­ngsprofis vom BVK. „Aber wenn die Vollkasko zahlt, kann es durch die Rabattrück­stufung in den Folgejahre­n richtig teuer werden. Glück im Unglück hat meist dann nur jemand, der geistesgeg­enwärtige Zeugen an Bord hat.“In diesen Wintertage­n lautet daher der praktische Rat: Abstand zu Lastwagen halten und sie möglichst nicht in Außenkurve­n überholen.

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