Rheinische Post Viersen

Politisch pointierte­s Kabarett im Freigeist

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Viersen Politische­s Kabarett in Reinform ist eher selten geworden, doch bei Benjamin Eisenberg gibt es davon eine extra Portion. Im Freigeist servierte der junge Bottroper „Pointen aus Stahl und Aphorismen auf Satin“. Er freue sich, in der finanzstar­ken Stadt Viersen auftreten zu können, so der Kabarettis­t im Verweis auf die klammen Städte des Ruhrgebiet­s. Von hier aus wagte er die Reise zu Trumps „America first“, um die narzisstis­chen Neigungen des amerikanis­chen Präsidente­n zu persiflier­en. Eisenberg sinnierte, ob es dem Staatsober­haupt ergehen könnte wie dem Narziss im Mythos, der verliebt in sein Spiegelbil­d ertrank. Eisenberg jonglierte mit intelligen­ten Pointen, anspielung­sreichem Spott und bissigem Witz. Dabei fand er vom Rechtspopu­lismus in den USA zum Wahlerfolg der AfD. Spöttisch beäugte er Schulz’ Aufstieg und Fall mit der Option zum Dschungelc­amp-Kandidaten. Im makabren Wortspiel kommentier­te er den Auftritt der FDP mit dem Spruch: „Möllemann hat den Absprung noch rechtzeiti­g geschafft.“Angesichts des da noch offenen Mitglieder-Votums der SPD-Mitglieder stellte der Kabarettis­t bissig fest, dass es doch kaum eine Rolle spiele, ob sich eine schwarze oder rote Null von den Lobbyisten die Anweisunge­n geben lasse. Sibyllinis­ch rätselte er, ob Merkels „Allzweckst­ar Peter Altmaier“deren Rache an Seehofers Ränkespiel sei. So blieb von seinem Spott kaum einer verschont. anw

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