Neugierig auf neue Technologien
Während der Lossprechungsfeier der Innung Elektrohandwerke Niederrhein Kreis Viersen sagte Obermeister Rolf Meurer: „Nur wenige Berufe sind so innovativ und zukunftsorientiert wie das Elektro-Handwerk.“In der Viersener Generatorenhalle erhob Meurer 26 Elektroniker nach dreieinhalbjähriger Ausbildung offiziell in den Gesellenstand. Dass die Elektroniker mit ihrer Berufswahl richtig liegen, verdeutlich- te der Obermeister mit einer Zahl: Bereits heute fehlen bundesweit 28.000 Fachkräfte im E-Handwerk. Angesichts aktueller Themen wie Digitalisierung, Smart Home, EMobilität, Netzwerktechnik und Kommunikationstechnik forderte Meurer die Junggesellen auf: „Bleiben Sie neugierig auf neue Technologien und nehmen Sie die Herausforderungen an – dann müssen Sie sich um Ihre Zukunft keine Sorgen machen.“Das bekräftigte ElektrotechnikermeisterinKerstin Cremers in ihrer Festrede. Die Nettetalerin schilderte ihren Werdegang: einziges Kind eines selbstständigen Elektroinstallateurmeisters, Abitur, Ausbildung, Gesellenprüfung, Meisterprüfung, Ausbilderin. 2014 übernahm die Mutter von zwei Töchtern den elterlichen kleinen Handwerksbetrieb. Das Handwerk sei kein Ort der Erholung, sagte Cremers. Aber: „Unsere Gesellschaft braucht Sie, sie braucht gute Handwerker.“Sie ermunterte die Gesellen, Meister ihres Handwerks zu werden. Dominik Alexander Heinenschätzt an seinem Handwerk vor allem die Abwechslung auf Baustellen und in der Werkstatt. Er hat den Beruf bei der M + B Mess- und Regeltechnik GmbH in Willich erlernt. Der 27Jährige wählte während der Ausbildung den Schwerpunkt Automatisierung, er programmiert SPS (speicherprogrammierbare Steuerungen) und baut Schaltschränke, „um Arbeitsschritte für andere zu vereinfachen“. Als Prüfungsbesten zeichneten Heinen Obermeister Meurer, die kommissarische Leiterin des Berufskollegs Viersen, Danièle Hamdan, und Fachlehrerin Silvia Bodewein aus. Sein Betrieb hat ihn übernommen. „Ich habe meinen Traumjob gefunden“, sagt Patrick Irmen (23) strahlend. Innovativ und vielseitig sei das Elektro-Handwerk, bekräftigt der Niederkrüchtener, der seine Ausbildung bei der KKR Louwen GmbH in Süchteln gemacht hat. Irmen und Heinen sind sich einig: „Wir programmieren einen Schaltschrank und bringen damit eine riesige Brotbackmaschine ans Laufen. Die meisten Menschen sehen das Brötchen in der Bäckerei – wir sehen, wie es entsteht.“Ihren Europass Mobilität erhielten Jonas Thees( Willich, Firma Manfred Teckenburg) und Dennis Borghans( Niederkrüchten, Firma Erich Grabowski): Sie hatten während der Ausbildung zwei Wochen in Schweden gearbeitet. MaximilianVerhufen (Viersen, Firma Gerd Lenzen) ist nach einem dreiwöchigen Arbeitsaufenthalt in Schottland und Prüfung nun sogar „Europa-Assistent im Handwerk“. RP