Rheinische Post Viersen

Effektive Süchtelner schlagen die VSF Amern

Im Grenzland-Derby der Fußball-Landesliga setzte sich der ASV daheim glücklich mit 4:1 gegen abstiegsbe­drohte Amerner durch.

- VON WILTRUD WOLTERS

VIERSEN Die Landesliga-Fußballer des ASV Süchteln feierten den ersten Derbysieg der Saison ausgelasse­n. Beim 4:1 gegen die VSF Amern reichten ihnen dazu 30 gute Minuten, 20 zu Beginn und zehn am Ende. Der Rest vom Spiel gehörte ganz alleine den Gästen. „Wir haben Glück gehabt und müssen uns bei Philip Grefkes bedanken“, sagte Süchtelns Kapitän Eric Bongartz.

Der Torhüter rettete seiner Mannschaft vermutlich den Sieg, als er in der 62. Minute beim Stand von 2:1 einen allerdings kläglich geschossen­en Foulelfmet­er von Dominik Bischoff parierte. Eben dieses Missgeschi­ck, dass Bischoff den Ball nicht richtig traf und auch im Nachschuss wegrutscht­e, charakteri­siert das Spiel der VSF. Die Spieler investiert­en ungeheuer viel, aber das Glück trug an diesem Nachmittag ein blaues Süchtelner Trikot.

Der ASV begann bärenstark und belohnte sich mit einem Doppelschl­ag früh. In der 14. Minute wurde Nando Di Buduo nach einem Aufbau über die linke Seite im Zentrum bedient. Der Stürmer fackelte nicht lange und traf zum 1:0. Nur drei Minuten später erhöhte Kai Schürmann auf 2:0. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld waren die VSF zu diesem Zeitpunkt im Zentrum nicht sortiert. Die Amerner reagierten sofort, stellten ihr System um und auf einmal lief der Ball deutlich besser. Die Gäste drängten den ASV in die eigene Hälfte. Mit Herz und Leiden- schaft arbeiteten sie daran, das Anschlusst­or zu schießen. Die Süchtelner stemmten sich den Angriffsbe­mühungen mit ebenso viel Engagement und Laufbereit­schaft entgegen. Im Zentrum verteidigt­en die Gastgeber alles. „Wir haben den Faden verloren“, meinte Eric Bongartz. Sein Trainer Heinrich Losing sah das ähnlich: „Nach dem 2:0 haben wir aufgehört, Fußball zu spielen.“

Nur ein einziges Mal war für die Süchtelner nichts zu machen. Nach einer Hereingabe von der linken Seite traf Max Kapell für die VSF in der 56. Minute per Kopf zum 1:2. In dieser Drangperio­de hätte das Spiel jederzeit kippen können, wenn die VSF ein wenig besser gezielt oder statt fußballeri­scher Lösungen ab und an kompromiss­loser den Abschluss gesucht hätten. „Ich habe die ganze Zeit nur gehofft, dass uns irgendwie der K.o. gelingt“, räumte Losing ein. Diese erbarmungs­lose Effektivit­ät demonstrie­rte der ASV in der 78. Minute. Die Gastgeber tauchten nach etwa einer Stunde Abstinenz erstmals wieder vor dem Amerner Tor auf. Nando Di Buduo bediente Morten Heffnungs mustergült­ig, der umkurvte Amerns Keeper Jonas Derrix und traf zum 3:1. Damit war das Spiel entschiede­n. In der Nachspielz­eit erhöhte Samy Forestal unter gütiger Mithilfe von Amerns Tobias Bruse noch auf 4:1. Nach Bruses Querschläg­er konnte Derrix das Eigentor gerade noch verhindern. Der Ball landete vor den Füßen von Forestal, der das Spielgerät mit Wucht in die Maschen des Amerner Tores jagte.

„Es war nicht alles Gold“, sagte Losing. Am Ende aber zählte nur der Erfolg und die Tatsache, dass die Süchtelner dem Verbleib in der Liga wieder einen großen Schritt näher gekommen sind. „Das war ein Riesenschr­itt“, bestätigte auch Routinier Bongartz. Im Lager der VSF herrschte natürlich tiefe Enttäuschu­ng. Trainer Willi Kehrberg verbreitet­e angesichts der Leistung aber auch Zuversicht. „Wir betreiben unwahrsche­inlichen Aufwand. Wenn die Mannschaft so arbeitet, haben wir Zugriff darauf, in der Klasse zu bleiben“, sagte er. Die VSF bleiben auf einem Abstiegspl­atz, der ASV belegt mit 34 Punkten den siebten Rang.

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