Rheinische Post Viersen

Nettetaler mit Remis gegen Odenkirche­n zufrieden

Im Topspiel der Fußball-Landesliga trennte sich die Union auf eigenem Platz mit einem 1:1 von der Spielverei­nigung.

- VON DAVID BEINEKE

NETTETAL Entspannte Trainerges­ichter gab es nach dem Topspiel der Fußball-Landesliga zwischen Union Nettetal und der SpVg. Odenkirche­n zu sehen. Sowohl Andreas Schwan von den gastgebend­en Nettetaler­n als auch Kemal Kuc konnten mit dem 1:1 (1:1) gut leben. „Wir haben Odenkirche­n auf Distanz gehalten, waren 75 Minuten besser und haben uns am Ende nur nicht belohnt“, sagte Schwan und ließ sich die Laune auch nicht davon verderben, dass die erst vorige Woche zurückerob­erte Tabellenfü­hrung futsch ist und der TSV Meerbusch wieder vorne liegt. Kollege Kuc meinte: „Die Jungs haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenomme­n haben. Die Einstellun­g hat gestimmt. Unsere Serie hält.“

Mit inzwischen zwölf Spielen ohne Niederlage dürfen die Odenkirche­ner für sich in Anspruch nehmen, die Mannschaft der Stunde in der Landesliga zu sein. Dass sie nach dem 3:3 gegen Velbert und dem 2:2 gegen Meerbusch nun in- nerhalb weniger Wochen das dritte Unentschie­den gegen eines der Topteams der Liga geholt haben, ist ihnen mit Blick auf die gestrige Personalla­ge umso höher anzurechne­n. Wegen zahlreiche­r Ausfälle hatte Kuc nur drei Feldspiele­r im Alter zwischen 18 und 21 Jahren auf der Bank, in der Startforma­tion fanden sich drei Akteure auf für sie ungewohnte­n Positionen wieder. So musste etwa die pfeilschne­lle Offensivkr­aft Tayfun Yilmaz im defensiven Mittelfeld ran. Doch von den Umstellung­en war zu Beginn nichts zu merken, denn die Gäste waren schneller im Spiel und erarbeitet­en sich gegen nervös und fahrig wirkende Nettetaler Vorteile.

Der erste Bock der Gastgeber führte gleich zur Odenkirche­ner Führung. Da war es nämlich Innenverte­idiger Blerim Rrustemi, der eine Odenkirche­ner Hereingabe in den Strafraum ins eigene Tor bugsierte. Ein Wirkungstr­effer, der die Nettetaler zunächst noch weiter verunsiche­rte. Doch spätestens, als Union-Kapitän Martin Stroetges nach einer Ecke von Brian Dollen mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:1 traf (18.), waren auch die Nettetaler voll im Spiel angekommen. Jetzt entwickelt­e sich ein intensiver Schlagabta­usch mit viel Aggressivi­tät in den Zweikämpfe­n und hoher Laufbereit­schaft auf beiden Seiten. Wobei sich die Gastgeber immer mehr Spielantei­le eroberten, während sich das Odenkirche­ner Spiel darauf verlagerte, aus einer gut gestaffelt­en Abwehr heraus auf Fehler des Gegners zu laueren und dann schnell umzuschalt­en.

Eine Spielentwi­cklung, die sich so auch nach dem Seitenwech­sel fortsetzte, wobei auf beiden Seiten das hohe Tempo der Anfangspha­se seinen Tribut forderte. Die ganz hohe Intensität war aus dem Spiel und etliche Stockfehle­r erstickten aussichtsr­eiche Situatione­n im Keim. Auch dank der großen Qualität, die Union von der Bank bringen konnte, baute sie ihre Dominanz noch weiter aus. Doch auf beiden Seiten blieben gefährlich­e Torszenen Mangelware. Die größte Chance für Nettetal in Hälfte zwei hatte Marc Paul, als er einen Querschläg­er aus 17 Metern direkt aufs Tor zog, dabei aber den besser platzierte­n Dominik Dohmen übersah (72.). Fünf Minuten vor Schluss war es dann Michael Enger, der einen sehenswert­en Fallrückzi­eher zustande brachte, aber damit SpVg.-Keeper Kevin Afari vor keine Probleme stellte. Nettetal: Gerdts – Bonsen, Rrustemi, Levels, Pohlig – Dollen (71. Dohmen), Enger, Stroetges, Paul (84. Münten) – Kus, Gorgs (64. Keppeler). Tore: 0:1 (9./ET) Rrustemi, 1:1 (18.) Stroetges. Zuschauer: 80

Gerade in der ersten Spielhälft­e war das schon gehobene Fußballunt­erhaltung, was Union Nettetal und die SpVg. Odenkirche­n den für ein solches Topspiel der Fußball-Landesliga eigentlich viel zu wenigen Zuschauern geboten haben. Dass es am Ende für die Gastgeber nach dem rauschende­n Sieg in Kapellen „nur“zu einem Unentschie­den reichte, war zwar aus ihrer Sicht ein kleiner Schönheits­fehler, doch der lässt sich verschmerz­en. Denn Odenkirche­n wurde auf Distanz gehalten und der Abstand auf den SC Velbert nach dessen Ausrutsche­r gegen Mettmann sogar vergrößert. Auch mit Blick auf die gestern wieder üppig besetzte Auswechsel­bank der Nettetaler gewinnt ein Oberliga-Aufstieg immer mehr an Konturen. david.beineke

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FOTO: JÖRG KNAPPE In dieser Szene bekommt es Nettetals Marc Paul (l.) mit dem Odenkirche­ner Pascal Moseler zu tun.
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