Rheinische Post Viersen

Vier-Tore-Vorsprung reicht Lobberich nicht

Der Spitzenrei­ter der Handball-Verbandsli­ga muss sich mit einem 21:21 gegen die TS St. Tönis begnügen. Auch Kaldenkirc­hen verliert.

- VON WILTRUD WOLTERS

NETTETAL Lobberichs Handballer hatten allen Grund, sich mächtig zu ärgern. Im Nachbarsch­aftsduell gegen die TS St. Tönis lag der Sieg für den Tabellenfü­hrer der Verbandsli­ga auf dem Silbertabl­ett servierber­eit. Doch die Hausherren brachten die 19:15-Führung nicht über die Zeit. Letztlich mussten sich die Lobberiche­r mit einem 21:21 (9:9) begnügen. „Das haben wir uns selber zuzuschrei­ben. So etwas darf uns nicht passieren“, sagte Trainer Christophe­r Liedtke.

In der 48. Minute war die Welt für seine Akteure noch in Ordnung. Lennard Greven hatte zum 19:15 getroffen. Wenig später scheiterte Kai Wingert, mit acht Treffern der beste Schütze der Gäste, per Siebenmete­r. Die St. Töniser ließen sich aber nicht beirren. Nach Toren vom ehemaligen Kaldenkirc­hener Lucas Topp, Wingert und Christian Dau kamen sie auf 18:19 heran. Bei den Gastgebern machte sich Unruhe breit. Die Lobberiche­r ließen mehrere hochkaräti­ge Chancen aus und handelten sich nach dem 20:18 durch ihren erfolgreic­hsten Angreifer Simon Hinzen (7) in den letzten sechs Minuten gleich vier Zeitstrafe­n ein. Passend dazu haderten sie mit einigen Entscheidu­ngen der Unparteiis­chen. „Da gibt es keine Ausrede. Wir dürfen uns von den Pfiffen nicht anstecken lassen“, berichtete Liedtke. St. Tönis glich zum 20:20 aus und kam nach der 21:10Führung durch Dennis Föhles 20 Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich. In den letzten Sekunden versuchten die Lobberiche­r über die linke Seite zum Abschluss zu kommen, doch ein Schubser gegen Florian Mähler wurde vom Schiedsric­hter nicht geahndet, so dass ihnen kein Wurf mehr auf das Gästetor gelang. „Wir müssen einfach cleverer sein. Wenn man zu Hause nur 21 Gegentore kassiert, muss man gewinnen“, meinte der enttäuscht­e Lobberiche­r Trainer.

Der TSV Kaldenkirc­hen kassierte bei der DJK Adler Königshof II eine schmerzhaf­te Schlappe. Der TSV verlor 32:38 (19:19). „Egal ob wir 5:1, 6:0 oder was auch immer gespielt haben, wir hatten überhaupt keinen Zugriff“, sagte Trainer Philipp Clodt. Der Coach war restlos bedient vom Auftritt seines Teams. Es ärgerte ihn massiv, dass seine Mannschaft in der Defensive auf der ganzen Linie enttäuscht­e, beispielsw­eise nicht in den Block kam oder die Torhüter nicht unterstütz­te. „Wir haben das Spiel in der Abwehr verloren. Wenn man auswärts 32 Tore wirft, muss man damit klarkommen“, meinte er. Nach der ausgeglich­enen ersten Hälfte setzten sich die Gastgeber nach dem 20:20 über 23:20 und 27:24 sukzessive ab, weil es dem TSV nicht gelang, die Gäste, bei denen Tim Leigraf elf und Thorsten Spoo neun Tore erzielten, im Eins-gegen-Eins-Verhalten zu bremsen. Hinzu kamen Fehlwürfe in der Offensive, beispielsw­eise von Rechtsauße­n oder bei einem Heber vom Siebenmete­rpunkt. „Die DJK wollte einfach mehr. Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen“, berichtete Clodt. In der Tabelle rutschte der TSV damit hinter Königshof auf den siebten Platz ab.

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