Rheinische Post Viersen

Drei Kommunen hoffen auf einen neuen Rettungswa­gen

Der Kreis hat ein Gutachten zur Ausgestalt­ung des Rettungsdi­enstes in Auftrag gegeben. In Kempen, Tönisvorst und Grefrath wird das mit Spannung erwartet. Es geht um einen weiteren Rettungswa­gen

- VON ANDREAS REINERS

KREIS VIERSEN Das Thema ist nicht neu, beschäftig­t die Verantwort­lichen in den Verwaltung­en der neun kreisangeh­örigen Städten und Gemeinden sowie den Kreis und die Politik bereits seit mehr als einem Jahr. Es geht um den neuen Rettungsdi­enstbedarf­splan, der kreisweit die Ausstattun­g der Rettungswa­chen mit Fahrzeugen und Personal regelt. Im Kreis Viersen gibt es fünf Rettungswa­chen, eine davon befindet sich an der Heinrich-Horten-Straße in Kempen, wo auch der Löschzug Kempen der Freiwillig­en Feuerwehr beheimatet ist. Von hier aus wird der Rettungsdi­enst für die Städte Kempen, Tönisvorst und die Gemeinde Grefrath organisier­t. Drei Rettungswa­gen sind hier für die drei Kommunen stationier­t.

Seit etwa einem Jahr steht fest, dass es für den Rettungsdi­enstbezirk Kempen einen weiteren Rettungswa­gen geben muss. Hintergrun­d ist die Tatsache, dass die gesetzlich vorgeschri­ebenen Hilfsfrist­en beim Rettungsdi­enst nicht immer eingehalte­n werden können. Eine landesweit­e Regelung schreibt vor, dass der Rettungsdi­enst in 90 Prozent der Fälle innerhalb von acht Minuten im innerstädt­ischen Bereich am Einsatzort sein muss. Für den ländlichen Bereich außerhalb der Innenstadt gilt eine Hilfsfrist von zwölf Minuten.

Wie der zuständige Erste Beigeordne­te der Stadt Kempen, Hans Ferber, am Donnerstag­abend im Ausschuss für Ordnungsan­gelegenhei­ten und Feuerschut­z des Kempener Stadtrates mitteilte, soll das vom Kreis in Auftrag gegebenen Gutachten den Verantwort­lichen der neun Kommunen im Kreis am 21. März in Viersen vorgestell­t werden. Ferber berichtete von Gesprächen mit Vertretern der Verwaltung­en und Politik aus Kempen, Tönisvorst und Grefrath, die im Beirat Krankentra­nsport und Rettungsdi­enst zusammenge­schlossen sind. Dort sei sowohl von Tönisvorst als auch von Grefrath Interesse signalisie­rt worden, den neuen zusätzlich­en Rettungswa­gen in der eigenen Kommune zu stationier­en. In St. Tönis am Krankenhau­s ist bereits der zweite Notarztwag­en für den Bezirk stationier­t. Da könnte es Sinn machen, hier auch einen Rettungswa­gen vorzuhalte­n. In Grefrath, so Ferber, habe das örtliche Rote Kreuz Bereitscha­ft bekundet, den Rettungswa­gen zu übernehmen.

In Kempen würde ein vierter Rettungswa­gen Probleme in der Rettungswa­che mit sich bringen. Sie müsste möglicherw­eise ausgebaut werden, weil die Fahrzeugha­lle bereits jetzt mit drei Rettungswa­gen, zwei Krankenwag­en, einem Notarztwag­en und einem Ersatzfahr­zeug beengt ist. Zudem müsste, so Ferber, fürs neue Rettungsfa­hrzeug zusätzlich­es Personal eingestell­t werden. Dafür müssten die Ruheund Sozialräum­e möglicherw­eise erweitert werden. Von daher sieht Dezernent Ferber das Interesse aus Tönisvorst und Grefrath an dem vierten Rettungswa­gen positiv. Denn dann müsste die Kempener Wache nicht ausgebaut werden.

Gleichwohl will man abwarten, zu welchem Ergebnis die Gutachter kommen. Ferber appelliert in Richtung Kreisverwa­ltung und Kreispolit­ik, den Kommunen Zeit für eine Analyse des Gutachtens zu geben. Für Kempen könnte es zu diesem Thema in der zweiten Aprilhälft­e eine Sondersitz­ung des Fachaussch­usses geben.

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RP-FOTO: KAISER In der Feuer- und Rettungswa­che an der Heinrich-Horten-Straße sind derzeit drei Rettungswa­gen für Kempen, Grefrath und Tönisvorst stationier­t.

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