Rheinische Post Viersen

Prozessbeg­inn: Dülkener ließ Schwerverl­etzten zurück

Die Polizei konnte den Flüchtigen in seiner Wohnung in Dülken festnehmen. Dem 36-Jährigen, der polizeibek­annt ist, und seinem Beifahrer wird ab 10. Januar der Prozess gemacht

- VON GABI PETERS

MÖNCHENGLA­DBACH/VIERSEN Es ist Samstagnac­ht gegen 0.40 Uhr. Ein schwarzer Mercedes überholt auf der Donker Straße in Bettrath-Hoven einen anderen Wagen. Kurz darauf kommt der Benz in einer Kurve nach rechts von der Straße ab und prallt gegen einen Baum. Der Fahrer des überholten Wagens sieht zwei Männer aussteigen und alarmiert die Polizei. Als die Beamten eintreffen, liegt eine Person mit schwersten Verletzung­en am Boden, von dem zweiten Mann fehlt jede Spur. Er ist geflüchtet.

Dies geschah am 15. Juli. Gut 60 Stunden nach dem spektakulä­ren Unfall gelang es der Polizei, den Flüchtigen in seiner Wohnung in Dülken festzunehm­en. Der 36-jährige Mann, der nach dem Crash in Bettrath-Hoven noch die Kennzeiche­n vom Autowrack schraubte, ist bereits polizeibek­annt. Sein Beifahrer (25) ebenfalls. Er erlitt bei dem Unfall so schwere innere Verletzung­en, dass zunächst Lebensgefa­hr bestand, er ins künstliche Koma gelegt wurde und mehrfach operiert werden musste.

Ab kommenden Mittwoch muss sich der 36-jährige Unfallfahr­er vor dem Mönchengla­dbacher Landgerich­t verantwort­en. Die Tatvorwürf­e lauten unter anderem Fahren ohne Fahrerlaub­nis, Straßenver­kehrsgefäh­rdung und unerlaubte­s Entfernen vom Unfallort. Dazu kommt noch schwerer Raub in Tateinheit mit gefährlich­er Körperverl­etzung.

Nach der vorläufige­n Festnahme im Juli war der 36-Jährige wegen fehlender Haftgründe wieder entlassen worden. Derzeit sitzt er in Untersuchu­ngshaft. Denn nach dem Unfall soll der Angeklagte eine weitere Straftat begangen haben. Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem Dülkener vor, am Abend des 3. August mit mehreren Mittätern an der Bruchstraß­e in Viersen einer Frau aufgelauer­t zu haben, die dort ein Handy und ein Tablet abgeben wollte.

Der Angeklagte und Komplizen hätten der Frau ins Gesicht geschlagen, sie zu Boden gestoßen und ihr am Boden liegend Tritte versetzt. Anschließe­nd hätten die Angreifer ihr den Rucksack und das Handy geraubt.

Der Prozess beginnt am 10. Januar um 9.15 Uhr. Zunächst sind zwei Termine für die Verhandlun­g angesetzt.

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FOTO: POLIZEI MG Als die Polizei am 15. Juli am Unfallort eintraf, war der Fahrer geflüchtet. Vorher hatte er noch die Kennzeiche­n vom Wagen abmontiert.

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