Rheinische Post Viersen

Das lange Warten auf bessere Radwege

Ein Nahmobilit­ätsmanager sollte dafür sorgen, dass die Stadt zeitnah Fördermitt­el beantragen kann. Doch jetzt ist die Stelle wieder frei

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Für die Mitglieder des Arbeitskre­ises Radwegenet­z der SPDAG 60plus war Alexander Ehl ein Hoffnungst­räger. Der neue Nahmobilit­ätsmanager der Stadt Viersen sollte mit ihnen zusammen ihr Projekt vorantreib­en, Fördermitt­el beantragen – eben mit daran arbeiten, dass Viersens Radwege besser werden. Doch jetzt ist Ehl weg. „Die Stadt muss die Stelle neu ausschreib­en, der Nachfolger muss eingearbei­tet werden: Das zieht sich wieder alles hin“, sagt Jochen Häntsch von der SPDAG 60plus. „Wir müssen damit rechnen, dass das unsere Arbeit um mindestens ein Jahr verzögert.“

Harald Droste vom Fachbereic­h Stadtentwi­cklung informiert­e kürzlich die Mitglieder des Straßenver­kehrsaussc­husses darüber, dass Ehl aus familiären Gründen nicht weitermach­t. Die Stelle werde zeitnah ausgeschri­eben. Erst im September 2017 war Ehl als Nahmobilit­ätsmanager von Hamminkeln nach Viersen gewechselt. Im November lernten ihn die Mitglieder des Arbeitskre­ises Radwegenet­z kennen. „Das ist ein unheimlich kompetente­r Mann“, sagt Häntsch. Es sei wichtig gewesen, endlich einen Ansprechpa­rtner zu haben, der Konzepte entwickelt, zwischen dem Baulastträ­ger Straßen NRW und der Stadt die Fäden zieht. „Er soll vernetzt denken“, bekräftigt­e später die Technische Beigeordne­te Beatrice Kamper. Ziel sei auch, Fördermitt­el beantragen zu können.

Jetzt im März wollten Vertreter des Arbeitskre­ises Ehl als Hilfsmitte­l die neue Fassung ihres Mängelkata­logs überreiche­n: Darin sind rund 70 Problemste­llen im Viersener Radwegenet­z erfasst, die Bürger dem Arbeitskre­is seit 2015 gemeldet haben. Aufgeliste­t ist, wo Wurzeln Radwege durchbrech­en, Schilder und Markierung­en fehlen, nach Ansicht des Arbeitskre­ises Schutzstre­ifen auf stark befahrenen Straßen eingericht­et werden sollten. 25 bis 30 Jahre lang sei das Radwegenet­z nicht weiterentw­ickelt wor-

„Wir rechnen damit, dass das unsere Arbeit um ein Jahr verzögert“

Jochen Häntsch den, kritisiert Häntsch. Weil Viersen derzeit keinen Nahmobilit­ätsmanager mehr hat, wollen seine Mitstreite­r und er den Mängelkata­log Ende April an die Technische Beigeordne­te übergeben. Für den 16. April haben sie Kamper zudem zu einer Radtour eingeladen. Dann wollen die Mitglieder des Arbeitskre­ises gemeinsam mit ihr und Interessie­rten in Dülken die Problemste­llen abfahren und noch einmal bewerten. Häntsch schätzt, dass 20 bis 30 Dülkener die Tour mitmachen werden. In den folgenden Tagen sind Fahrten durch Alt-Viersen und Süchteln geplant.

Arbeitskre­is Radwegenet­z

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