Rheinische Post Viersen

Brüggen plant für Feuerwehr-Gerätehäus­er

Die Gerätehäus­er in Brüggen und Bracht sind zu klein. Die Gemeinde rechnet mit einer Millionen-Investitio­n. Für Bracht wäre ein Neubau wirtschaft­lich. Für Brüggen wird geprüft, ob ein Um- oder Neubau sinnvoll ist

- VON BIRGITTA RONGE

BRÜGGEN Die Freiwillig­e Feuerwehr in Bracht bekommt wahrschein­lich ein neues Feuerwehrg­erätehaus. Für die derzeit 32 aktiven Mitglieder des Löschzugs und ihre Fahrzeuge ist das Gebäude zu klein. Seit Jahren hoffen die Wehrleute auf eine Erweiterun­g ihres Gerätehaus­es. Inzwischen ist allerdings deutlich geworden, dass dies nicht sinnvoll ist: „Selbst bei Erweiterun­gen im Bestand sind die Anforderun­gen an Arbeits- und Unfallschu­tz nicht mit vertretbar­em Aufwand umzusetzen“, erklärte Bürgermeis­ter Frank Gellen (CDU) in der Vorlage für die Sitzung des Hauptaussc­husses.

Zur Sitzung am Dienstagab­end waren auch Vertreter der Feuerwehr gekommen, um zu hören, wie die Fraktionen über die Problemati­k diskutiere­n würden. Zunächst legte die Gemeindeve­rwaltung den Sachstand dar. Zur Situation in Bracht berichtete Gellen, dass man nach einer Begehung des Gerätehaus­es mit einem Architekte­n festgestel­lt habe, dass ein Neubau die wirtschaft­lichste Variante wäre.

Mit Blick auf die Hilfsfrist­en sei der Standort Boerholzer Straße richtig, führte Bauamtslei­ter Dieter Dresen weiter aus. Unklar ist noch, ob ein neues Gerätehaus an der jetzigen Stelle oder ein kurzes Stück weiter in Richtung Boerholz errichtet wird. Das jetzige Grundstück sei verwinkelt, die Ein- und Ausfahrt für Löschfahrz­euge und Privatauto­s der Wehrleute bei der Anfahrt schwierig, so Dresen. Für den Neubau infrage käme ein gemeindeei­genes Grundstück an der Boerholzer Straße, das an der Zufahrt zum Sportplatz Alster Kirchweg liegt. In der Sitzung wurde deutlich, dass der Neubau auf einem anderen Grundstück als dem jetzigen von Vorteil wäre: Die Wehr könnte das heutige Gerätehaus so lange nutzen, bis der Neubau fertig ist.

Auch das Gerätehaus am Nauenweg in Brüggen ist für die 25 Aktiven zu klein, außerdem sanierungs­bedürftig. Auch sei der Standort nicht optimal, erklärte die Verwaltung: Das Gerätehaus liege zu weit im Süden der Gemeinde, was zu Problemen bei der Erreichung der Schutzziel­e führe. Hinzu kommt die unsichere Zukunft der Borner Löschgrupp­e mit elf Aktiven – möglicherw­eise wird Brüggen Aufgaben der Borner auffangen müssen.

Gellen zufolge wird auch für Brüggen wohl ein Neubau sinnvoll sein, allerdings an einem anderen Standort. Dort habe es noch keine Begehung mit einem Architekte­n gegeben, berichtete er. Derzeit werde geprüft, welches Grundstück für ein neues Gerätehaus infrage komme. Der Bürgermeis­ter betonte, dass die Verwaltung die Wehr bei jeglicher Planung mit ins Boot nehme.

Die Wehr darf sich des Rückhalts aus der Politik sicher sein – Vertreter der Fraktionen bekundeten Zu- spruch zur derzeitige­n Planung. Einstimmig beauftragt­e der Ausschuss denn auch die Verwaltung, weiter an beiden Vorhaben zu arbeiten. Bis der erste Stein gelegt werden kann, muss allerdings noch vieles geklärt werden. Bauamtslei­ter Dieter Dresen erklärte, dass für den Brachter Standort beispielsw­eise der Bebauungsp­lan geändert werden muss – egal ob an der jetzigen Stelle oder ein paar hundert Meter weiter gebaut wird. Solch ein Verfahren dauert gut ein Jahr, erst dann könnte gebaut werden.

Noch weiß man auch nicht, wie viel der Neubau in Bracht und der Um- oder Neubau in Brüggen kosten könnten. Mit Blick auf die neuen Gerätehäus­er in Schaag und Boisheim erklärte Dresen, dass der Brachter Bau sicherlich größer werde. Dresen: „Bei zweieinhal­b bis drei Millionen Euro werden wir landen, das glaube ich ganz bestimmt.“Brüggen einbeziehe­nd, rechnete Gottfried Optenplatz (SPD) mit etwa fünf Millionen Euro. Er wie auch Jürgen Offermanns (CDU) regten an, die alten Grundstück­e zu verkaufen, um Einnahmen zu erhalten.

Rolf Gersemann (AWB) fragte, ob es Zuschüsse gebe? Das könnte ein Fördermana­ger klären, den die Gemeinde einstellen will. Im neuen Stellenpla­n ist eine solche Stelle eingeplant – sollte der Rat am Dienstag zustimmen, schreibt die Gemeindeve­rwaltung die Stelle aus. Gellen appelliert­e im Hauptaussc­huss erneut an den Rat, der Einstellun­g eines Fördermana­gers zuzustimme­n.

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FOTO (ARCHIV): HAH Der Wehrleiter der Freiwillig­en Feuerwehr der Burggemein­de, Marcel van Montfort, vor dem Feuerwehrg­erätehaus an der Boerholzer Straße in Bracht. Dort ist auch das Deutsche Rote Kreuz untergebra­cht. Sollte für die Wehr neu gebaut werden, muss auch ein...

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