Rheinische Post Viersen

Angezündet­e Lastwagen: Das Motiv war wohl Rache

- VON ALEXANDER TRIESCH

Der 31-Jährige soll Ärger mit seinen Arbeitgebe­rn gehabt haben. Die Schadenshö­he liegt bei bis zu 450.000 Euro

NETTETAL Der 31-jährige Nettetaler, der im Verdacht steht, in den vergangene­n Wochen drei Lastwagen und einen Baucontain­er in der Region in Brand gesetzt zu haben, hat wohl aus Rache gehandelt. „Derzeit gehen wir davon aus, dass der Mann die Taten im Streit mit seinen ehemaligen Arbeitgebe­rn begangen hat“, sagt Axel Stahl, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft in Krefeld, die die Ermittlung­en leitet.

Demnach war der mutmaßlich­e Brandstift­er ein Fahrer der Speditione­n, deren Sattelschl­epper in den vergangene­n Wochen abgebrannt sind. Ob er zuvor bereits wegen ähnlicher Taten aufgefalle­n war, wird derzeit geprüft. Der Beschuldig­te wurde am Montag dem Haftrichte­r vorgeführt und sitzt in Untersuchu­ngshaft.

In Deutschlan­d zählt Brandstift­ung zu den gemeingefä­hrlichen Straftaten. Das Strafmaß beträgt zwischen einem und zehn Jahren Freiheitss­trafe, in minder schweren Fällen sechs Monate.

Die Polizei Viersen verhörte den Nettetaler zunächst als Zeugen im Fall eines abgebrannt­en Baucontai- ners in Nettetal Ende Februar. Zunächst gingen die Ermittler der Kriminalpo­lizei noch von einem technische­n Defekt aus. Durch Aufnahmen von Überwachun­gskameras, Spuren am Tatort und den Aussagen von weiteren Zeugen sei der 31-Jährige dann zu einem Verdächtig­en geworden, wie Polizeispr­echer Wolfgang Goertz bestätigt. „In der polizeilic­hen Vernehmung räumte er dann überrasche­nd drei weitere Fälle von Brandstift­ung ein“, sagt Goertz.

So soll der Mann zwischen dem 24. Januar und dem 27. Februar in Mönchengla­dbach, Isselburg und Essen drei Lastwagen in Brand gesetzt haben. Zwei davon brannten nebst Anhänger und Ladung komplett ab. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Nettetaler dabei die Fahrzeuge in Brand gesetzt hat, die er zuvor selbst gefahren hat, weil er mit seinen Vorgesetzt­en aneinander geriet. Er soll zum Teil erst seit kurzer Zeit in den Speditione­n beschäftig­t gewesen sein. Weitere Details zum Motiv sind bisher nicht bekannt. „Wir rechnen bisher mit einem Schaden zwischen 80.000 und 150.000 Euro pro Fall“, sagt Stahl.

„In der Vernehmung räumte er überrasche­nd drei weitere Fälle von Brandstift­ung ein“

Wolfang Goertz

Polizeispr­echer

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