Bobbels kehrt zurück nach Brüggen
Der Schwalmtaler Betrieb übernimmt die „Insel Brüggen“. Geschäftsführer Boris Tacken plant große Investitionen, um die Anlage zu modernisieren. Gestern stellte er im Rathaus der Burggemeinde seine Pläne vor
BRÜGGEN/SCHWALMTAL Die Bobbels Fitness und Sport GmbH übernimmt zum 1. Mai das Fitnessstudio „Insel Brüggen“im Weihersfeld. Gestern stellte Boris Tacken, einer der Geschäftsführer des Bobbels, das Vorhaben im Brüggener Rathaus vor. Bürgermeister Frank Gellen (CDU) nahm die Pläne erfreut zur Kenntnis: „Das bereichert uns alle, auch die Region.“
Seit 22 Jahren führt die Gesellschaft das Bobbels am Vogelsrather Weg in Waldniel. Dort trainieren inzwischen rund 1000 Mitglieder im Fitness-Bereich, weitere 600 nutzen Reha-Angebote. 25 Mitarbeiter – Reha- und Fitness-Trainer, DiplomSportlehrer, Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler – sind dort tätig. Die Anlage in Waldniel ist Tacken zufolge auf dem neuesten Stand. Jetzt will er in Brüggen investieren, die „Insel“ebenso zu einer modernen Einrichtung umbauen. Im ersten Schritt rechnet Tacken im Weihersfeld mit einer Investition von 500.000 Euro.
Zum 30. April endet der Pachtvertrag des derzeitigen Betreibers der „Insel“, Paul-Ludger Schmitz, der inzwischen ein Fitnessstudio in Mönchengladbach eröffnet hat. Er versicherte gestern auf Anfrage unserer Redaktion, für die „Insel“Kunden „alles ordentlich abzuwickeln“: Sie müssten nichts selbst unternehmen, „die Kündigung erfolgt von unserer Seite, alle erhalten von uns ein Schreiben“, so Schmitz.
Im Mai übernimmt Tacken, der mit dem Eigentümer der Immobilie, Projektentwickler Klaus Gondorf aus Niederkrüchten, zunächst einen Vertrag über zehn Jahre geschlossen hat. Dann wird die „Insel“ für eine kurze Umbauphase geschlossen – nach sechs Wochen soll das neue Bobbels eröffnen.
Konkret sollen die Fläche des Fitnessstudios verdoppelt und neue Geräte angeschafft werden. In einer zweiten Umbauphase plant Tacken einen der vier Tennisplätze aufzugeben, um dann über 1200 Quadratmeter für den Fitnessbereich zu verfügen. Auch sollen weitere Stellplätze her. „Wir wollen investieren, eine Top-Anlage da stehen haben“, sagt Tacken. In Waldniel ist eine Praxis für Physiotherapie angeschlossen, solch eine Praxis möchte er auch in Brüggen einrichten. Für die Praxis sucht er noch Personal, ebenso wie für das Fitnessstudio selbst, für das Tacken mit 25 Mitarbeitern rechnet.
Insbesondere im Bereich Gesundheit steige der Bedarf, erklärt Tacken: „Fitness ist ein Thema, aber das Thema Gesundheit rückt immer weiter in den Fokus – auch mit Blick auf den demografischen Wandel.“Ziel der Schwalmtaler GmbH sei es, „kompetenter Partner in Sachen Gesundheit“zu sein, so Tacken, „auch für Unternehmen“. Denn dort steige die Nachfrage nach einem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Das sind Angebote, die Firmen ihren Mitarbeitern machen, damit sie gesund bleiben.
Ein Gesundheitstag im Jahr oder Rabatte fürs Fitnessstudio reichten nicht, betont Tacken. Damit erreiche man nur diejenigen, die ohnehin Sport treiben würden, „und die, die nicht gehen, sitzen im Büro, leiden unter Rücken- oder Nackenschmerzen oder einer psychischen Belastung“. Unternehmen, die sich für das Gesundheitsmanagement interessieren, bietet Bobbels eine Wirtschaftlichkeitsanalyse – künftig auch im Weihersfeld.
Für das Gesundheitsmanagement sei ihm der Standort Brüggen sehr wichtig gewesen, sagt Tacken. Schon von 2004 bis 2009 führte die Bobbels GmbH bereits die heutige „Insel“im Gewerbegebiet. Damals habe es keine Möglichkeit gegeben, dort zu investieren, erzählt Tacken, deshalb habe sich die GmbH damals zurückgezogen.
Ballsportarten wie Badminton und Tennis sollen weiterhin möglich sein, „wir werden alles anbieten, was im Bereich Sport gewünscht ist“, sagt Tacken. Ein großes Feld nimmt auch der RehaSport ein – das dürfte die RehaSportler beruhigen, die bislang in der „Insel“beheimatet und nach der Ankündigung, dass der Pachtvertrag mit Schmitz nicht verlängert wird, in großer Sorge waren. Der Reha-Verein zählt 120 Mitglieder, rund 900 Patienten trieben dort mit ärztlicher Verordnung Reha-Sport. Sie seien auch im Bobbels willkommen, erklärt Tacken. Ein Verein sei dazu nicht nötig, die Bobbels GmbH rechne selbst mit den Krankenkassen ab.