Rheinische Post Viersen

Diskussion um Große Bruchstraß­e

In einer Bürgerinfo­rmation möchte die Stadtverwa­ltung klären, welche Variante Anwohner und Geschäftsl­eute für die Straße bevorzugen. Die Frage ist, ob ein Teilstück Einbahnstr­aße wird

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Das Quartier Südstadt soll zusammenwa­chsen. Um das zu erreichen, halten es die Planer der Viersener Stadtverwa­ltung für sinnvoll, dass ein Teilstück der Großen Bruchstraß­e zur Einbahnstr­aße wird. Sie wäre dann nur aus Richtung der Freiheitss­traße kommend komplett befahrbar. Den Gereonspla­tz aufwerten, Wege für Fußgänger und Radfahrer verbreiter­n, Autos und Lastwagen um das Quartier herumführe­n: All das sei mit Einbahnstr­aße einfacher zu erreichen, argumentie­rt die Technische Beigeordne­te der Stadt, Beatrice Kamper. Aber: Die Verkehrsfü­hrung sei „noch unklar und in der Diskussion“, betont sie. Deshalb möchte die Verwaltung am Dienstag, 10. April, nochmal zwei Varianten bei einer Bürgerinfo­rmation vorstellen. Eine beinhaltet die Einbahnstr­aßen-Regelung.

Im vergangene­n April hatte die Verwaltung bereits einen Bürgerwork­shop organisier­t, um zu erfahren, welche Variante Anwohner und Geschäftsl­eute bevorzugen. Rund die Hälfte der Teilnehmer stimmte für eine Einbahnstr­aße, der Rest dagegen. Im Oktober befassten sich die Politiker im Straßenver­kehrsaussc­huss mit dem Thema. „Wer die Südstadt nicht zu Tode beruhigen, sondern sie beleben will, der muss die Große Bruchstraß­e in beide Richtungen offen halten“, sagte damals Anne Kolanus (CDU). In der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Planung äußerte Manfred Enger (FDP) Bedenken: Eine Einbahnstr­aßen-Regelung forciere die ohnehin schon bestehende­n Probleme der Geschäftsl­eute an der Großen Bruchstraß­e.

Die Verwaltung plant, die Gladbacher Straße und die Große Bruchstraß­e in drei Abschnitte zu unterteile­n und umzugestal­ten. Nur für den mittleren Abschnitt – zwischen Gereonspla­tz und Königsalle­e – hat sie zwei Varianten erarbeitet. Unabhängig davon sollen die Platanen an der Hauptstraß­e und im Durchgang zur Rintgerstr­aße sowie die Bäume an der Königsalle­e erhalten bleiben. Ob die drei Robinien an der Großen Bruchstraß­e ersetzt werden sollen, muss noch geprüft werden. Die Bäume seien krank, erläutert die Verwaltung in der Sitzungsvo­rlage für den Planungsau­sschuss.

Der erste Abschnitt umfasst die Gladbacher Straße zwischen dem Kreisverke­hr an der Hohlstraße und der Hauptstraß­e. Er soll Tempo-30Zone werden, die Bushaltest­elle „Gereonspla­tz“bleibt. An der Abzweigung zur Bleichstra­ße könnten zwei Bäume gepflanzt, der Bereich soll für Fußgänger übersichtl­icher werden. Im dritten Abschnitt – Große Bruchstraß­e zwischen Freiheitss­traße und Königsalle­e – sollen Gehwege und Altstadtle­uchten erhalten bleiben. Der Plan der Verwaltung sieht vor, die Fahrbahn auf sechs Meter Breite zu verschmäle­rn, um Parkfläche­n zu schaffen.

Wird im mittleren Abschnitt ein Teil der Großen Bruchstraß­e verschmäle­rt und zur Einbahnstr­aße, sei die Ampel an der Kreuzung mit Gladbacher Straße und Hauptstraß­e überflüssi­g, sagt Kamper. Denn der Knotenpunk­t werde übersichtl­icher. In der Sitzungsvo­rlage führt die Verwaltung aus: „Die Heierstra- ße bleibt von der Hauptstraß­e aus erreichbar, die Geschäfte an der Großen Bruchstraß­e von der Gladbacher Straße und der Hinterfahr­ung ab der Königsalle­e. Der Gereonspla­tz kann über die Gladbacher Straße und Hauptstraß­e erreicht werden.“

Die zweite Variante für diesen Abschnitt lässt nach Ansicht der Verwaltung „räumlich und gestalteri­sch nur wenig Spielräume zu“. Eine Ampel sei weiter notwendig. Vom Gereonspla­tz aus könnten Autofahrer nach links abbiegen, die Einmündung der Hauptstraß­e würde in die Verlängeru­ng der Gladbacher Straße verlegt. „Dadurch kann der vorhandene Platzberei­ch vergrößert werden.“Was jedoch beide Varianten verbindet: Der Gereonspla­tz soll als attraktive­r Mittelpunk­t der Südstadt ausgebaut werden.

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Die Ampeln sind weg, die Fahrbahn ist schmaler: So könnte der Übergang von der Gladbacher in die Große Bruchstraß­e aussehen, wenn sie Einbahnstr­aße wird.
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FOTOS: HHVISION ARCHITEKTU­R VISUALISIE­RUNG Breitere Fahrbahn, Ampeln: In der zweiten Variante bleibt die Große Bruchstraß­e in beide Richtungen durchgängi­g befahrbar.

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