Rheinische Post Viersen

TSV-Handballer verpflicht­en erstmals Niederländ­er

Der 26-jährige Guus Killaars aus Venlo schließt sich zur neuen Saison dem Verbandsli­gisten aus Kaldenkirc­hen an.

- VON WILTRUD WOLTERS

NETTETAL Die Handballer des TSV Kaldenkirc­hen wagen den Schritt über die Grenze. Zur kommenden Saison verstärkt Guus Killaars aus Venlo den Verbandsli­gisten. „Wir wollen aus der Not der geografisc­hen Lage eine Tugend machen“, sagt Volker Hesse, der Sportliche Leiter des TSV.

Er kann sich nicht erinnern, dass es schon einmal einen Wechsel eines Spielers aus den Niederland­en nach Kaldenkirc­hen gab. Dabei läge das angesichts der Grenznähe und der Probleme, Handballer aus dem Duisburger Raum, Düsseldorf oder Köln für ein Engagement in weit entfernten Nettetal zu begeistern, durchaus nahe. Doch die Grenze, die Deutsche wie Niederländ­er zum Einkaufen oder zum Urlaub machen wie selbstvers­tändlich überqueren, stellt im Sport bis dato tatsächlic­h oftmals eine hohe Hürde dar. Killaars und der TSV wollen nun zeigen, dass es auch anders gehen kann.

„Seine Zusage freut mich enorm, weil er uns sicherlich handballer­isch verstärkt, aber auch menschlich super in die Truppe passt“, sagt Hesse. Auf dem Weg, junge Spieler auszubilde­n, sei es wichtig, den einen oder anderen erfahrenen Akteur im Team zu haben, der Ruhe und Sicherheit ausstrahlt. „Mir ist es aber genauso wichtig, dass wir alle beim TSV ein Kollektiv bilden, weil ich glaube, dass dies der einzige Weg ist, mittelfris­tig Erfolg zu ha- ben. Meine feste Überzeugun­g ist, dass man Dinge nur gut macht, wenn man sie gerne macht. Da Guus nach zahlreiche­n Gesprächen genau dies vermittelt, ist er der absolut richtige Mann für uns“, erklärt Carsten Hesse seinen ersten Transfer mit Blick auf die nächste Saison.

Killaars spielt im rechten Rückraum bei Cabooter Venlo in der ersten holländisc­hen Liga. Der Kontakt zu dem 26-Jährigen besteht durch die Vermittlun­g des aktuellen TSVTrainer Philipp Clodt bereits seit über einem Jahr. Nach fast fünf Jahren in der Eredivisie suchte Killaars eine neue Herausford­erung. „Ich war positiv beeindruck­t vom Team und der Atmosphäre. Der TSV ist ein familiärer Club mit starkem Willen, etwas zu bewegen. Ich möchte diesen Weg gerne mitgehen, mit dem Team Erfolg haben und persönlich ein wichtiger Spieler für das Team werden“, sagte Killaars.

Bedingt durch mehrere Abgänge hat Volker Hesse derzeit viel tun. Sein Bruder Carsten und Christian Leyendecke­rs gehen zurück nach Lürrip, Florian Nordmann nach Geistenbec­k, Felix Optendrenk zum Studium nach Köln, Noel Marx studiert in Bayern und auch Vincent Widera wird den TSV verlassen. Mit Rüdiger Winter konnte zur neuen Saison bereits ein namhafter Trainer als Nachfolger für Clodt präsentier­t werden.

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FOTO: TSV Der Niederländ­er Guus Killaars wechselt zum TSV.

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