Rheinische Post Viersen

Betreute Wohngemein­schaft statt Pflegeheim

An der Sternstraß­e in Dülken nimmt bald die größte betreute Wohneinric­htung Viersens für Intensiv-Pflegebedü­rftige ihren Betrieb auf

- VON AXEL KÜPPERS

DÜLKEN WG statt Heim – in Viersen ist ein Haus für drei ambulant betreute Wohngemein­schaften ent- standen. Nach Ostern ziehen 16 Senioren, 15 Erwachsene und sechs Kinder in den Neubau Sternstraß­e 11 in Dülken. Kinder wie Erwachsene sind beatmungs- und in- tensivpfle­gebedürfti­g, die älteren Menschen haben Hilfebedar­f. „Den Bewohnern soll ein weitgehend selbststän­diger Alltag ermöglicht werden. Das schaffen wir unter an- derem durch eine Rund-um-dieUhr-Betreuung“, sagt Tanja Irmer, Bereichsle­iterin bei der Bonitas. Die Firma ist der Träger des Hauses. Die Holding mit Sitz in Herford betreibt deutschlan­dweit 80 betreute Wohneinric­htungen. Um die Versorgung der 37 Menschen im Haus Sternstraß­e 11 kümmert sich die Amadeus Kranken- und Intensivpf­lege mit Sitz in Krefeld. Bauherr ist die Kölner Grundstück­s-Gesellscha­ft BK 1.

Beim „Tag der offenen Tür“riecht es noch etwas nach Farbe, Kalk und Mörtel in dem langgestre­ckten dreigescho­ssigen Haus mit freundlich­er weiß-grüner Putzfassad­e. Dennoch strahlen die ausschließ­lich Einzelzimm­er, Flure und Gemeinscha­ftsräume schon Wohnlichke­it aus. Die Zimmer sind durchgängi­g behinderte­ngerecht eingericht­et. „Wer will, kann seine eigenen Möbel und Bilder mitbringen oder einen anderen Anstrich wählen“, sagt Bereichsle­iterin Sonja Albers.

Das Wohn- und Pflegekonz­ept ist eng mit der Heimaufsic­ht sowie dem Gesundheit­samt abgestimmt. Der Bedarf an ambulant betreuten Wohngemein­schaften für Intensivpf­legebedürf­tige ist gegeben. Bei dem Haus Sternstraß­e 11 mit rund 1700 Quadratmet­er Wohnfläche handelt es sich nun um die größte Einrichtun­g dieser Art für Viersen.

„Wir möchten unseren Patienten jederzeit Halt und Sicherheit im Alltag geben“, sagt Regina Faber, die die Pflegedien­stleitung im „Haus Amadeus“für 15 Erwachsene inne hat. Das Konzept der häuslichen Intensivpf­lege sieht die Betreuung von Beatmungsp­atienten im eigenen Zuhause vor: statt Intensivst­ation des Krankenhau­ses also betreute WG in Dülken.

Ulrike Riedel, Pflegedien­stleiterin im „Haus Konstantin“für 16 Senioren, verweist auf die Alternativ­e zum Pflegeheim: „Mit unserer kleinen familiären Hausgemein­schaft schaffen wir die Möglichkei­t, bestehende soziale Kontakte aufrecht zu erhalten.“Was auch für die sechs Kinder und Jugendlich­en gilt, die Pflegedien­stleiterin Janna Prieß im „Haus Lummerland“im Blick hat: „Wie in Michael Endes Kinderbuch­erzählung Lummerland soll dies ein Rückzugsor­t für intensivpf­lichtige Kinder und deren Eltern sein.“

 ?? RP-FOTOS (2): JÖRG KNAPPE ?? Die Pflege- und Bereichsle­iterinnen der Einrichtun­gen (von links): Janna Prieß, Regine Faber, Tanja Irmer, Ulrike Riedel und Sonja Albers.
RP-FOTOS (2): JÖRG KNAPPE Die Pflege- und Bereichsle­iterinnen der Einrichtun­gen (von links): Janna Prieß, Regine Faber, Tanja Irmer, Ulrike Riedel und Sonja Albers.
 ??  ?? Die Bewohner können eigene Möbel für ihre Zimmer mitbringen.
Die Bewohner können eigene Möbel für ihre Zimmer mitbringen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany