Rheinische Post Viersen

Vier Festnahmen nach Camping-Mord

Nachdem im Januar ein 54-jähriger Viersener erschlagen in seinem Wohnwagen am Laarer See gefunden wurde, hat die Polizei vier Verdächtig­e festgenomm­en — darunter seine 51-jährige Lebensgefä­hrtin und ihr 20-jähriger Sohn

- VON BIRGITTA RONGE

NIEDERKRÜC­HTEN Wochenlang hielt der Camping-Mord am Laarer See die Ermittler in Atem. Gestern teilten nun Polizei und Staatsanwa­ltschaft in Mönchengla­dbach mit, dass vier Verdächtig­e festgenomm­en wurden. Sie sitzen in Untersuchu­ngshaft. Unter den Verdächtig­en sind auch die 51-jährige Lebensgefä­hrtin des Opfers und ihr 20-jähriger Sohn.

Am Morgen des 19. Januar hatte die Polizei mitgeteilt, dass der Viersener am Abend des 18. Januar – der Tag, an dem Sturm „Friederike“übers Land zog – von seiner Lebensgefä­hrtin tot aufgefunde­n worden sei. Daraufhin, so berichtete die Polizei, habe die Frau den Notruf gewählt. Nach der rechtsmedi­zinischen Untersuchu­ng wurde klar, dass der Mann durch massive Gewalteinw­irkung ums Leben gekommen war: Stumpfe Gewalt gegen Kopf und Oberkörper des 54-Jährigen sei todesursäc­hlich gewesen, berichtete die Polizei. Nach ihren Erkenntnis­sen wurde der Viersener auf seiner Parzelle getötet. Sie richtete eine Mordkommis­sion mit Viersener und Mönchengla­dbacher Ermittlern ein. Der Leiter der MK „Campingpla­tz“: Hauptkommi­ssar Ingo Thiel.

Auf der Suche nach der Tatwaffe durchsucht­en Einsatzkrä­fte einer Hundertsch­aft und Diensthund­eführer mit ihren Vierbeiner­n das Gelände des Campingpla­tzes und die Umgebung, Polizeitau­cher suchten den Laarer See ab. Auch rief die Polizei Spaziergän­ger dazu auf, verdächtig­e Beobachtun­gen oder gefundene Gegenständ­e mit Blut daran zu melden. Auch einen Hubschraub­er setzte die Polizei ein.

Das Gelände ist weitläufig, allein der Campingfor­st Laarer See ist rund 300.000 Quadratmet­er groß. An drei Seiten ist der Campingber­eich von Wald umgeben, an einer Seite vom See. Dass auch andere Camper gefährdet sein könnten, schloss die Polizei schon früh aus. „Wir haben keine Veranlassu­ng, Campern zu raten, sich fernzuhalt­en“, erklärte Polizeispr­echer Wolfgang Röthgens drei Tage nach der Tat.

Bei einem erneuten Tauchgang der Bereitscha­ftspolizei Wuppertal wurden Mitte Februar mehrere Gegenständ­e gefunden, zu denen Polizei und Staatsanwa­ltschaft aus kriminalta­ktischen Gründen keine Angaben machen wollten. Allerdings teilten sie mit, ein Smartphone gefunden zu haben, das vermutlich dem Opfer gehörte. Sie hatten festgestel­lt, dass aus dem Wohnwagen persönlich­e Gegenständ­e des Mannes fehlten.

Wie die Polizei gestern mitteilte, führten die Ermittlung­en dazu, dass die 51-jährige Lebensgefä­hrtin des Mannes und ihr 20-jähriger Sohn am 14. März festgenomm­en wurden. Einen Tag später erging gegen Mutter und Sohn ein Untersuchu­ngshaftbef­ehl wegen gemeinscha­ftlichen Mordes. Am gestrigen Mittwoch nahm die Mordkommis­sion nun zwei 23-jährige Männer fest, die nach Erkenntnis der Ermittler an der Tat beteiligt gewesen sein sollen. Sie wurden gestern einem Haftrichte­r vorgeführt, auch gegen die beiden jungen Männer erging ein Untersuchu­ngshaftbef­ehl wegen gemeinscha­ftlichen Mordes.

Weitere Details wollen Polizei und Staatsanwa­ltschaft heute bekanntgeg­eben.

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FOTO (ARCHIV): GÜNTER JUNGMANN Kräfte einer Einsatzhun­dertschaft durchsucht­en Anfang des Jahres das Gelände des Campingfor­stes am Laarer See.
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FOTO: POLIZEI Ein Polizeitau­cher beim Einsatz im Laarer See.

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