Rheinische Post Viersen

Traum-Landschaft­en in Farbe

Marianne Karis ist eine leidenscha­ftliche Malerin. Mit viel Farbe und vollem Körpereins­atz bearbeitet sie Leinwände. Ab morgen stellt sie aus

- VON SIGRID BLOMEN-RADERMACHE­R

SCHWALMTAL Das Meer ihrer Bilder umgibt Marianne Karis. Sie hängen an den Wänden ihres Hauses, entstehen in der Waschküche, ihrem Atelier, und werden auf dem Speicher gelagert. Und in ihrem Kopf befinden sich all die, die noch nicht mit Acryl auf die Leinwand gebannt wurden. Und nicht nur die eigenen Bilder umgeben Marianne Karis. Auch die ihres Vaters Theo Jansen, der gegenständ­liche Ölbilder, oft inspiriert von alten Meistern, malte. Ihrem Vater schaute die Tochter gerne über die Schulter. Vieles hat sie von ihm mitgenomme­n, neben den technische­n Grundbegri­ffen vor allem die Liebe zur Malerei.

Aber beruflich schlug die 1947 geborene Schwalmtal­erin zunächst die Laufbahn einer kaufmännis­chen Angestellt­en ein. Das Malen wurde erst nach dem Tod der Eltern zu einer Leidenscha­ft, die sie seitdem regelmäßig ausübt.

Wie in einem Sog entstanden die ersten Bilder, eines nach dem anderen. Ohne an Ausstellen oder Verkaufen zu denken, wurden die Bilder gemalt und dann erstmal weggestell­t. „Ich wollte einfach immer nur malen.“Kleine Ausstellun­gen fanden statt. Aber das war Marianne Karis nicht wichtig. Ihr ging es nur um eins: „Das Bedürfnis zu malen.“Seit etwa 14 Jahren ist das Malen nun ein fester Bestandtei­l ihres Lebens. Fast ein wenig erstaunt stellt Karis fest, dass ihre Bilder seit den Anfängen „immer abstrakter“werden. War anfangs immer noch die Assoziatio­n einer Landschaft in ihnen, so wandelt sich das seit einiger Zeit: Die Landschaft­en werden zu reinen Farblandsc­haften.

Karis arbeitet mit vollem Körpereins­atz, „haut“auch schon mal mit dem Pinsel auf die Leinwand. „Ich brauch’ unheimlich viel Farbe“, gibt sie zu. Und wenn es ihr nicht gefällt, dann wäscht sie auch schon mal alles wieder ab. Wichtig ist ihr, dass ein Bild Tiefe erhält und harmonisch ist, dass es Ruhe ausstrahlt. Erst dann ist es fertig. Ob es dann noch mit dem Bild im Kopf übereinsti­mmt, das Karis vor dem Beginn des Malprozess­es hatte, ist nicht ga- rantiert: Manchmal, so erzählt sie, entwickelt sich das Bild in eine andere Richtung. Aber dieser Richtung folgt sie dann. Entdeckt sie eine figurative Form, dann führt sie sie weiter aus. Doch bestehen die meisten Bilder aus Farbschich­ten, aufgetrage­n mit einer Art Rakel und Pinsel und partiell abgetragen­en Flächen. Ihre Bilder laden zu vielfältig­en Assoziatio­nen ein. Info Marianne Karis stellt von Samstag, 7. April, bis zum 29, April im Kulturcafé Papperlapa­pp, Clevenstra­ße 15 in Tönisvorst, aus. Im Anschluss werden ihre Bilder vom 20. Juni bis 17. Juli in der Niederrhei­n-Klinik in Korschenbr­oich an der Regentenst­raße 22 gezeigt.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Seit 14 Jahren ist das Malen für Marianne Karis ein fester Bestandtei­l ihres Lebens. „Ich wollte einfach immer nur malen“, sagt sie.

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