Rheinische Post Viersen

US-Behörde gibt grünes Licht für Monsanto-Deal

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LEVERKUSEN (anh) Für Bayer rückt die größte Übernahme seiner Geschichte in greifbare Nähe: Nachdem die EU-Kommission vor drei Wochen den Kauf von Monsanto genehmigt hat, will nun offenbar auch das US-Justizmini­sterium grünes Licht geben. Nach Zugeständn­issen dürfe Bayer den Gensaat-Riesen für 59 Milliarden Euro kaufen, wie das „Wall Street Journal“unter Berufung auf Insider schreibt. Mit den Konzernen sei eine prinzipiel­le Einigung erzielt worden, die endgültige Einigung stehe noch aus. Die Monsanto-Aktie sprang um sieben Prozent auf gut 125 Dollar hoch. Bayer will 128 Dollar je Aktie zahlen, so hatten es die Konzerne 2016 vereinbart. Auch die Bayer-Aktie legte im nachbörsli­chen Handel auf 95 Euro zu. Behörde und Monsanto lehnten einen Kommentar ab. Bayer teilte mit, die Übernahme im zweiten Quartal abschließe­n zu wollen.

Wie in anderen Ländern fordern auch die Wettbewerb­shüter in den USA den Verkauf vieler Beteiligun­gen. Allein zur Erfüllung der EUAuflagen muss Bayer 2,2 Milliarden Dollar Umsatz verkaufen. Eigentlich wollte man nur 1,6 Milliarden abgeben. Doch Bayer müsste eine Ausfallgeb­ühr von zwei Milliarden Dollar an Monsanto zahlen, falls der Deal an Kartellfra­gen scheitert. 1800 Bayer-Mitarbeite­r gehen allein an die BASF, die auch das Gemüsesaat­gut übernehmen soll. Zudem soll Bayer auf Druck der EU der BASF eine Lizenz für die Nutzung von digitalen Steuerungs­systemen für Pflanzensc­hutz einräumen. Bayer wollte den Deal eigentlich 2017 abschließe­n, verschob aber mehrfach die Zielmarke. Monsanto ist als Hersteller von Gensaat und des Herbizids Glyphosat umstritten.

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