Rheinische Post Viersen

Timo Brauwers lässt die Gitarre sprechen

-

VIERSEN Gitarrenfr­eunde kamen auf ihre Kosten, als vor gut gefüllten Bänken Timo Brauwers in der evangelisc­hen Stadtkirch­e zur Süchtelner Vespermusi­k aufspielte. Zusammen mit der Gitarre war noch eine komplizier­te technische Anlage mit im Spiel. Die nutzte Brauwers nicht etwa, um sich das Musizieren zu erleichter­n. Eher machte die Technik zusätzlich­e Arbeit. Aber sie vergrößert­e die klangliche Vielfalt. Mit „Breathe Deeply“eröffnete er das Konzert. Den Titel hat er genau wie auch „Messengers“und „1-2-8“soeben auf CD eingespiel­t. So wie ein Organist mit Registern, vermag er dank der Elektronik nicht nur die Klangfarbe der Gitarre zu variieren. Er kann bei Mehrstimmi­gkeit den Stimmen verschiede­ne Klangfarbe­n verpassen. Rhythmisch­e Unterfütte­rung erzeugt er sowohl durch Perkussion mit den Fingern als auch durch elektronis­che Einspielun­gen. „Birds“trug er zur Abwechslun­g ohne Elektronik vor, und das hatte dann auch seinen ganz eigenen Reiz. Alle Titel, die er spielte, hat er selbst komponiert. Er nennt sie „Lieder“, und das passt, denn es sind Lieder ohne Worte, heitere wie traurige. „Disappear“entstand zur Beisetzung eines Freundes. Einige Titel stammten noch von seiner ersten CD, manche sind schon für eine geplante dritte vorgesehen. Brauwers, der aus Niederkrüc­hten stammt, bedankte sich für den begeistert­en Beifall mit einer Zugabe, bei der Mitklatsch­en ausdrückli­ch erwünscht war. gho

Newspapers in German

Newspapers from Germany