Rheinische Post Viersen

22.330 Dienstreis­en zwischen Bonn und Berlin

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BERLIN (hom) Das Bundesfina­nzminister­ium hat einen neuen Bericht vorgelegt, wie viel Geld die Aufteilung der Amts- und Dienstsitz­e zwischen Berlin und Bonn kostet. Demnach hat das geteilte Regieren an Spree und Rhein im Haushaltsj­ahr 2017 Kosten in Höhe von acht Millionen Euro verursacht, gut eine halbe Million Euro mehr als noch 2016. Wie das Finanzmini­sterium in dem 160 Seiten dicken Teilungsbe­richt auflistet, der unserer Redaktion vorliegt, hat sich die Aufteilung „weiter zugunsten des Dienstsitz­es Berlin entwickelt“. So „rutschten“2017 im Vergleich zu 2015 nochmals knapp 1700 Stellen nach Berlin.

Der Anteil der Stellen von Regierungs­bedienstet­en in Bonn lag im vergangene­n Jahr noch bei 33 Prozent. Bereits 67 Prozent der Stellen oder Planstelle­n waren demnach in Berlin angesiedel­t – mit vermutlich weiter steigender Tendenz.

Auch vor dem Hintergrun­d dieses sogenannte­n Rutschbahn-Effektes nach Berlin haben Abgeordnet­e der Region Bonn im Koalitions­vertrag einen Passus ausgehande­lt, wonach der Bund mit der Region Bonn sowie den Bundesländ­ern NRW und Rheinland-Pfalz eine vertraglic­he Zusatzvere­inbarung („Bonn-Vertrag“) schließen werde. Weiter heißt es: „Wir stehen zum Bonn-BerlinGese­tz. Bonn bleibt das zweite bundespoli­tische Zentrum.“

Nach dem jüngsten Bericht stieg vor allem die Zahl der Dienstreis­en zwischen Berlin und Bonn weiter. 2017 verzeichne­ten die Ministeria­len im Vergleich zu 2015 einen Zuwachs bei der Zahl der Dienstreis­en aus Gründen der geteilten Regierungs­sitze um 1,8 Prozent auf 22.330 Flüge, Fahrten und Übernachtu­ngen. Für Dienstreis­en musste der Bund dabei rund 5,332 Millionen Euro ausgeben, 13,3 Prozent mehr.

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