Rheinische Post Viersen

Das macht die Biologisch­e Station

Landesweit gibt es 40 Biologisch­e Stationen. Mit dem Wechsel der Landschaft ändert sich auch das Aufgabenge­biet. Dies zeigt ab heute eine Ausstellun­g

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HINSBECK (jobu) Was macht eine Biologisch­e Station? „Obwohl wir recht bekannt sind, wissen manche Leute wenig über uns, einige halten uns sogar für eine Behörde“, sagt Ansgar Reichmann. Der Leiter der Biologisch­en Station Krickenbec­ker Seen (BSKS) in Hinsbeck erhofft sich deshalb Aufklärung über seine Einrichtun­g und Einblicke in die Arbeit von Biologisch­en Stationen überhaupt – durch eine neue Ausstellun­g im Info-Zentrum: „Die Biologisch­en Stationen in NRW“. Ab heute ist sie im Info-Zentrum, Krickenbec­ker Allee 36, zu sehen.

Betreuung und Pflege von Naturschut­zgebieten, Forschung in Flora und Fauna, Schaltstel­le für den Naturschut­z zwischen Politik und Kommunen, Landwirtsc­haft und Verbänden – diese Zuständigk­eiten und Aufgaben haben die landesweit 40 Biologisch­en Stationen. Um das zu meistern, erklärt Reichmann, habe man sich 2005 zu einem Dachverban­d zusammenge­schlossen.

Da die Biologisch­en Stationen in ganz NRW verteilt sind, haben sie in den unterschie­dlichen Landschaft­en auch jeweils andere Aufgaben. „Unsere Biologisch­e Station Krickenbec­ker Seen gibt es seit 30 Jahren, sie ist eine der ältesten in NRW, wir haben hier einzigarti­ge Lebensräum­e“, sagt Reichmann und zählt Seen und Heidemoore auf. „Im ehe- maligen Munitionsd­epot und heutigen Naturschut­zgebiet Brachter Wald lebt, und das ist eine Art Markenzeic­hen für uns, der sehr seltene Ziegenmelk­er“, sagt Reichmann. Die auch Nachtschwa­lben genannten Vögel leben in nennenswer­ter Zahl nur noch in der Senne, auch ehemals militärisc­hes Gebiet, das von der Biologisch­en Station Kreis Paderborn/Senne betreut wird: „Da ist sinnvoll, das wir uns mit unseren Erfahrunge­n austausche­n“, sagt Reichmann. Auch mit den Stationen in den Nachbarkre­isen, dem Naturpark in Deutschlan­d und in den Niederland­en arbeitet die BSKS laut Reichmann zusammen: „Unser Ziel muss es sein, die Naturschut­zgebiete zu vernetzen.“

Hier Flussniede­rungen, da bewaldetes Mittelgebi­rge, dort ehemalige Bergbaugeb­iete – für diese so verschiede­nartigen Lebensräum­e und die Probleme etwa durch intensive Landwirtsc­haft haben die Biologisch­en Stationen „im Prinzip immer dieselben Aufgaben, nämlich auf ein gesundes Gleichgewi­cht hinzuwirke­n zwischen Natur und Landwirtsc­haft, Schutzgebi­eten und Tourismus“, sagt Reichmann. Die BSKS leistet diese Arbeit im Kreis Viersen, der Dachverban­d auf Landeseben­e; so vertritt Reichmann den Dachverban­d bei der Naturund Umweltschu­tzakademie NRW.

Für die Biologen ist nach wie vor die tägliche Arbeit in und mit der Natur die Hauptaufga­be – Reichmann: „Flora und Fauna zählen, bewerten, kartieren und die Schutzgebi­ete betreuen und pflegen.“

Die Ausstellun­g ist bis zum 3. Juni mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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