Rheinische Post Viersen

Burggemein­de sucht einen Fördermitt­el-Manager

-

Mit der neuen Stelle im Rathaus betritt die Gemeinde Neuland. Bewerbungs­schluss ist am 21. April

BRÜGGEN (biro) Erstmals hat die Gemeinde Brüggen eine Stelle für einen Fördermitt­el-Manager ausgeschri­eben. Gesucht wird ein Förderscou­t, der der Gemeinde hilft, Förderprog­ramme von Land, Bund und EU zu bewerten, die Fachbereic­he im Rathaus zu beraten, welche Programme für welche Projekte genutzt werden könnten, und die Anträge und Förderverf­ahren für die Burggemein­de auch begleitet.

Bewerbungs­schluss ist am 21. April. Ein erstes Projekt für den neuen Fördermitt­el-Manager könnte die Borner Straße sein: Nach dem jüngsten Beschluss des Rates soll sie umfassend umgestalte­t werden – wie das konkret aussehen soll, ist aber noch nicht klar. „Je nachdem, wie man den Straßenrau­m gestaltet, könnten manche Dinge förderfähi­g sein“, sagt Thomas Jäger, Leiter des Sachgebiet­s Personal bei der Gemeindeve­rwaltung.

Für die Verwaltung erweist sich die Fülle an Förderprog­rammen, die Land, Bund und EU zur Verfügung stellen, zunehmend als „schier unüberscha­ubarer Dschungel“, so Jäger. Sicherlich sei es auch in anderen Kommunen so, dass man mitunter eher zufällig auf Fördermögl­ichkeiten stoße – entweder, weil man auf ein bestimmtes Förderprog­ramm hingewiese­n werde oder in der Zeitung davon lese, oder weil man kein Geld für ein Projekt habe und beginne, nach Fördermögl­ichkeiten zu suchen. Um dann Fördergeld­er zu bekommen, ist es ein weiter Weg, schildert Jäger: „Selbst für kleine Maßnahmen haben wir 20 Seiten auszufülle­n.“Das mache man nicht mal eben nebenbei – auch wegen der juristisch­en Fallstrick­e, die im Verfahren lauern können.

Dass die Vergabe von Fördermitt­eln so aufwendig ist, hält Jäger für richtig: „Um öffentlich­e Gelder zu verteilen, muss man gewisse Anforderun­gen stellen, das sind Steuergeld­er.“Er bezweifele allerdings, „ob das diese Formen annehmen muss, die es mittlerwei­le hat“. Der administra­tive Aufwand sei enorm.

Deshalb hofft die Gemeinde nun, jemanden zu finden, der sich in den Dschungel der Förderprog­ramme einarbeite­n will. Der Fokus der Gemeinde liegt auf der Förderung verschiede­ner Bauprojekt­e. Auch Förderunge­n für soziale oder touristisc­he Projekte kämen Jäger zufolge in Betracht.

Der Fördermitt­el-Manager sollte eine Ausbildung oder ein Studium in Betriebswi­rtschaft oder ein Studium im öffentlich­en, juristisch­en oder kaufmännis­chen Bereich haben, Erfahrunge­n mit Förderungs­ebenen und -verfahren mitbringen und die Projekte entspreche­nd präsentier­en können. Die Stelle ist zunächst auf drei Jahre befristet – bis dahin will die Burggemein­de laut Jäger Erfahrunge­n mit dem Fördermana­gement sammeln, „schließlic­h betreten wir damit Neuland“. Die ersten Bewerbunge­n liegen bereits vor.

„Um öffentlich­e Gelder zu verteilen,muss man Anforderun­gen stellen“

Thomas Jäger

Personalam­tsleiter

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany