Rheinische Post Viersen

Neuer Schirmherr für „Viersen open art“

Die Initiative eröffnet am 19. August zum fünften Mal eine Open-air-Kunstausst­ellung im Viersener Lyzeumsgar­ten. In dieser Woche wurde Bildhauer Peter Rübsam als neuer Schirmherr vorgestell­t

- VON SIGRID BLOMEN-RADERMACHE­R

VIERSEN Mit großer Freude und einigem Stolz begrüßte Uwe Peters von der Initiative „Viersen open art“den Düsseldorf­er Bildhauer Peter Rübsam. Dies taten er und seine Mitstreite­r sowie Michael Willemse, Vorstandsm­itglied des wichtigste­n Sponsors, der Volksbank, nicht irgendwo, sondern auf einem kleinen Platz an der Jupp-Rübsam-Straße in Dülken.

Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (SPD), die es sich nicht hatte nehmen lassen, dem Schirmherr­n einen Viersener Schirm zu überrei-

„Die Bildhauere­i ist für mich das Standbein, die Musik ist das Spielbein“

Uwe Peters zitiert Peter Rübsam

Initiative Viersen open art

chen, erklärte, wie es zu der Namensgebu­ng gekommen war: Nach der Fertigstel­lung des Neubaugebi­etes 2004 beschloss die Politik, die Peter Rübsam bis zu seinem Kontakt mit Uwe Peters unbekannt gewesen, aber Dülken ist ihm schon lange vertraut: Es war in den 1950erJahr­en, als er „in einem Jazzlokal in oder neben der Mühle“Musik gemacht hat. „Die Bildhauere­i ist für mich das Standbein, die Musik ist das Spielbein“, zitierte Uwe Peters den Bildhauer, und der erzählte eine Geschichte aus seinem Leben. Er habe seine Eltern „platt geredet“, ihm zu Weihnachte­n eine Trompete zu schenken. Unter strengen Auflagen, bloß in der Schule nicht nachzulass­en, wurde ihm dieser Wunsch erfüllt. Und was passierte: „In dem Schuljahr blieb ich sitzen.“

Mit seiner Jazzband „Das Kaiser Trio“ist Rübsam oft aufgetrete­n, „doch die Musikszene hat sich verändert, wir spielen weniger“. Eine Leidenscha­ft aber ist es immer noch. Und so wird Rübsam auf der nächsten Viersen open art nicht nur seine Skulpturen zeigen, sondern auch den musikalisc­hen Teil bestreiten.

Ausstellen wird der Bildhauer eine Reihe von Torsi und kleinforma­tigen Marmorskul­pturen. Transportf­ähig müssen sie halt sein – aber auch dafür, sagt Peters, sorge der Sponsor Volksbank.

Typisch für die Kunst des Peter Rübsam ist sein Spiel mit dem Ma- terial: Aus Sandstein oder Marmor gestaltet er Dinge, die von Natur aus weich sind – Kissen, Taschen. Seine gemeißelte­n „Faltungen“sind verblüffen­d. Und wieder gab es eine Geschichte: Zu einem Geburtstag hatte Rübsam Gäste in sein Atelier in Düsseldorf-Golzheim geladen. Zu vorgerückt­er Stunde wollte ein Gast seinen Kopf auf ein Kissen legen und schrie auf: Das Kissen war aus Marmor. „Vor dem Rübsam muss man sich in Acht nehmen“, warnte Peters lachend.

Um diesen Rübsam und seine Arbeiten in der Region kennenzule­rnen, bietet Viersen open art im Mai eine Exkursion an.

 ?? RP-FOTO: JÖRG KNAPPE ?? Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (li.) überreicht­e dem neuen Schirmherr­en Peter Rübsam (2.v.li.) an der Jupp-Rübsam-Straße in Dülken einen Schirm. Mit dabei: Intendanti­n Sabine Schumacher von der Initiative Viersen open art und Michael Willemse,...
RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (li.) überreicht­e dem neuen Schirmherr­en Peter Rübsam (2.v.li.) an der Jupp-Rübsam-Straße in Dülken einen Schirm. Mit dabei: Intendanti­n Sabine Schumacher von der Initiative Viersen open art und Michael Willemse,...

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