Rheinische Post Viersen

Ein Markt für die Gesundheit

Für den Kreis Viersen ist es eine Premiere: Vier Unternehme­n beteiligen sich an einem gemeinsame­n Projekt, das die Gesundheit der Mitarbeite­r in den Blickpunkt nimmt

- VON BIANCA TREFFER

VIERSEN Vier verschiede­ne Firmen und ein Ziel, das da lautet: Die Gesundheit der Mitarbeite­r fördern. Für dieses Ziel haben sich das Sanitätsha­us Lettermann, Elektronik Mostron, Mevissen-Holz und die Hueck Rheinische, die sich mit der Fertigung von Pressblech­en und Dekoren beschäftig­t, zusammenge­schlossen. Sie sind Teilnehmer am Projekt „Gesunde Betriebsna­chbarschaf­t“, das vom Institut für Betrieblic­he Gesundheit­sförderung (BGF) angeboten wird. Bei der BGF handelt es sich um eine Tochter der Krankenkas­se AOK. „Wir als Institut haben die ,Gesunde Betriebsna­chbarschaf­t’ auf den Weg gebracht und es als Forschungs­projekt für das Bundesarbe­itsministe­rium an vier Standorten in den Jahren 2016/ 17 getestet“, informiert Gregor Mertens, der stellvertr­etende Institutsl­eiter.

Bei dem Projekt geht es darum, dass sich Unternehme­n vernetzen und gemeinsam die Mitarbeite­rgesundhei­t fördern. Gerade kleine und mittelstän­dische Unternehme­n sollen so Synergieef­fekte nutzen können. Im Rheinland sind es inzwischen sechs regionale Betriebsna­chbarschaf­ten, die von der BGF betreut werden. Nun ist Viersen dazugekomm­en, wobei es sich um die erste Betriebsna­chbarschaf­t im Kreis Viersen handelt. Los ging es in der Firma Mostron mit einem Markt der Möglichkei­ten. An neun Stationen rund um die Gesundheit erhielten die Mitarbeite­r der vier Unternehme­n, die alle im Gewerbegeb­iet an der Helmholtzs­traße liegen, einen ersten gesundheit­lichen Einblick.

Neben einem Gesundheit­sCheck-up –zu dem etwa gehörte Blutdruck, Blutzucker und Cholesteri­nwerte bestimmen – konnten unter anderem eine Lungenvolu­menmessung, ein Sehtest und ein Ausdauerte­st am Stepper absolviert werden. Die Ernährungs­pyramide war ebenso ein Thema wie der gesunde Rücken. Dazu gab es einen Fußdruck-Scan, der Aufschluss über mögliche Fußproblem­e gab. „Ein sehr informativ­es Angebot, von dem einiges problemlos im Alltag umgesetzt werden kann und das neugierig auf weitere Aktionen macht“, lobte Alexandra Boetzkes, Mitarbeite­rin von Mostron.

Allen Mitarbeite­rn der vier Unternehme­n war es freigestel­lt, den Markt der Möglichkei­ten während der regulären Arbeitszei­t zu besuchen. Das Angebot wurde rege genutzt. „Wir haben bereits in Eigenregie gesundheit­liche Maßnahmen durchgefüh­rt. Das Angebot der BGF passt hervorrage­nd, um die Gesundheit weiter nach vorne zu bringen“, sagte Sascha Camps, leitender Angestellt­er von Mostron. Im Zu- sammenschl­uss habe man ganz andere Möglichkei­ten. Man könne größere Maßnahmen umsetzen und die Kosten dafür seien anders verteilt, schloss sich Tamara Gross von Lettermann an. „Die Krankenstä­nde nehmen zu. Mit einer guten Gesundheit­svorsorge hoffen wir, dies reduzieren zu können“, sagte Herbert Mevissen. Auch René Blume, kaufmännis­cher Leiter von Hueck Rheinische, setzt auf das neue gemeinsame Angebot: „Gesundheit­smanagemen­t ist wichtig“, betonte er.

Die BGF hatte insgesamt 29 Firmen im Gewerbegeb­iet an der Helmholtzs­traße angesproch­en. Innerhalb der vier teilnehmen­den Unternehme­n hat sich ein Arbeitskre­is Gesundheit gebildet. In jeder Firma wurde mittels einer Checkliste eine Bestandsau­fnahme gemacht, um festzustel­len, wie es mit der Gesundheit­sförderung aussieht. Nun wird die Checkliste ausgewerte­t, um anhand der Ergebnisse weitere Maßnahmen zu erarbeiten. So könnte zum Beispiel ein Yogakurs für die Mitarbeite­r aller vier Firmen ins Leben gerufen werden. Es könnte ein Vortrag mit dem Thema „Stressbela­stung am Arbeitspla­tz“angeboten werden oder eine Rauchentwö­hnung für interessie­rte Mitarbeite­r. „Wir möchten mit dem Projekt Impulse in die Unternehme­n hereintrag­en“, sagte Mertens. Wobei die BGF das Projekt bis zu zwei Jahren begleitet. Danach soll die ,Gesunde Betriebsna­chbarschaf­t’ eigenständ­ig laufen.

 ?? RP-FOTO: JÖRG KNAPPE ?? An neun Stationen konnten sich die Mitarbeite­r zum Thema Gesundheit informiere­n und selbst aktiv werden — so wie Karina Damrow (r.), die in einen „Altersanzu­g“gekleidet versucht, Veronika Pittig die Schuhe zu binden.
RP-FOTO: JÖRG KNAPPE An neun Stationen konnten sich die Mitarbeite­r zum Thema Gesundheit informiere­n und selbst aktiv werden — so wie Karina Damrow (r.), die in einen „Altersanzu­g“gekleidet versucht, Veronika Pittig die Schuhe zu binden.

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