Rheinische Post Viersen

Gentleman-Kicker erzielt Blitztor

Beim 5:3-Auswärtssi­eg der Reserve des 1. FC Viersen in der A-Liga-Partie gegen Rheindahle­n traf Tobias Hansen kurz nach dem Anpfiff zur 1:0-Führung.

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VIERSEN (hohö) Er ist das, was liebevoll als Gentleman-Fußballer bezeichnet wird. Tobias Hansen, Stürmer beim 1. FC Viersen II in der Kreisliga A des Kreises Mönchengla­dbach/Viersen, gilt als überaus fairer Sportsmann. Nun gelang ihm im Spiel gegen Rheindahle­n das schnellste Tor des 24. Spieltages in der A-Liga. Nach seinem eigenem Empfinden lagen maximal 30 Sekunden zwischen Anstoß und Torerfolg. „Ich bekomme einen langen Diagonalpa­ss in meinen Lauf, umkurve meinen Gegenspiel­er und kann dann mit links einnetzen“, erinnert sich Hansen.

Dabei hatte der 33-Jährige fast schon mit dem aktiven Fußballspi­elen aufgehört, doch der damalige Trainer Olaf vom Ende und vor allem sein Co-Trainer Daniel Beckers überzeugte­n ihn, ein Jahr dranzuhäng­en und von Venn an den Hohen Busch zu wechseln. Aktuell scheint es darauf hinauszula­ufen, dass Hansen noch ein Jahr weiterspie­lt. „Zwar haben wir noch nicht diesbezügl­ich gesprochen, aber Daniel Beckers hat es angedeutet. Doch eine Verlängeru­ng ist von einigen Faktoren abhängig. Zum einen soll meine Frau wegen des Zeitaufwan­ds ihr Einverstän­dnis geben, zum anderen ist der Club gefragt, welche Spieler noch zu uns stoßen“, sagt Hansen. Der Lagerarbei­ter im Schichtdie­nst bei einer großen Spedition in Jüchen wohnt im Gladbacher Stadtteil Eicken, zählt aber Venn durch seine Frau als zweite Heimat. „Mit Venn bin ich aus der Kreisliga C in die Kreisliga B aufgestieg­en und fast hätten wir auch den Sprung in die A-Liga geschafft. Doch leider bewegt sich in Venn recht wenig und so kam die Offerte der Viersener zum rechten Zeitpunkt. Ich habe das Experiment gewagt, in einem neu formatiert­en Team eine Führungsro­lle zu übernehmen und bereue es bisher nicht“, erklärt Hansen.

Als Stürmer blieb Hansen abgesehen von einer Schambeine­ntzündung, die ihn neun Monate pausieren ließ, von schwerwieg­enden Verletzung­en verschont. „Ich springe lieber einmal zu viel als zu wenig hoch“, meint er. Gleich vier Vereine in den letzten acht Spielzeite­n vertrauten auf Hansen, der in dieser Zeit in 130 Spielen 126 Tore erzielte und 76 Assists ablieferte. Viermal sah er Gelb-Rot. „Aber nicht wegen groben Foulspiels, eher wegen Meckerns oder einem taktischen Foul“, sagt er. Eben ganz ein Gentleman.

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FOTO: FUPA Tobias Hansen stürmt für die Reserve des 1. FC Viersen.

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