Rheinische Post Viersen

Jeder Vierte wünscht offene Kitas auch nach 17 Uhr

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DÜSSELDORF (kib) Bei Kita-Plätzen für unter Dreijährig­e (U3) klaffen Angebot und Nachfrage in NRW noch immer weit auseinande­r. „Die größte Lücke scheint bei den Betreuungs­wünschen nach 17 Uhr zu bestehen“, schreibt die Arbeitsste­lle Kinder- und Jugendhilf­estatistik am Forschungs­verbund DJI/TU Dortmund. Jedes vierte Elternpaar mit Kindern unter drei Jahren wünsche sich Kita-Öffnungsze­iten nach 17 Uhr. Doch in NRW schließen bereits etwa 80 Prozent der Kitas gegen 16.30 Uhr, wie es in der Stellungna­hme für den Landtag heißt.

Bei U3-Betreuungs­plätzen zählt NRW im Bundesverg­leich zu den Schlusslic­htern. NRW-Familienmi­nister Joachim Stamp (FDP) hat ein neues Kita-Gesetz angekündig­t, das neben höherer Qualität und sicherer Finanzieru­ng auch eine Flexibilis­ierung der Öffnungsze­iten vorsieht. Doch bisher herrscht Unklarheit über den genauen Bedarf.

Die SPD-Opposition hatte den Antrag gestellt, unter anderem die Nachfrage nach Randzeiten­betreuunge­n landesweit zu erheben. Dies lehnte die Mehrheit der gestern im Familienau­sschuss des Landtages befragten Experten aber ab: Die Eltern würden womöglich einen höheren Bedarf anmelden, als sie eigentlich benötigten, hieß es. Sinnvoller sei es, bei der Kita-Anmeldung mittels IT-gestützter Meldesyste­me den tatsächlic­hen Bedarf abzufragen, sagte Klaus-Heinrich Dreyer vom Landschaft­sverband Westfalen-Lippe.

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