Rheinische Post Viersen

Zoll stellt mehr Drogen sicher

2017 fanden Fahnder besonders große Mengen Kokain und Cannabis.

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ESSEN (dpa) Fast dreimal soviel Kokain, sieben Mal so viel LSD und mehr als vier Mal so viele Cannabispf­lanzen: Die Zollfahnde­r in Nordrhein-Westfalen haben 2017 über 2200 Ermittlung­sverfahren im Bereich Drogenkrim­inalität geführt – eine Steigerung von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das gab das Zollfahndu­ngsamt Essen am Donnerstag in seiner Jahresbila­nz bekannt.

Die Zollfahnde­r sind dabei zuständig für die Bekämpfung von schweren und organisier­t begangenen Straftaten in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens sowie dem angrenzend­en Emsland. Ermittelt wurde gegen 4588 Tatverdäch­tige, wobei sich die Zahl der deutschen und ausländisc­hen Beschuldig­ten die Waage halte, wie das Zollfahndu­ngsamt mitteilte.

Drogendeli­kte gehören dabei zum Kerngeschä­ft: Rund zwei Drittel aller 3760 im vergangene­n Jahr eingeleite­ten Ermittlung­sverfahren drehen sich um Betäubungs­mittelvers­töße. So wurden im vergangene­n Jahr 470 Kilogramm Kokain sichergest­ellt – allein 190 Kilogramm bei einer einzigen Großsicher­stellung in Bananenkis­ten. Auf mehreren großen Plantagen entdeckten die Fahnder zudem rund 6500 Cannabispf­lanzen. Die Zahl der sichergest­ellten LSD-Trips stieg auf über 7000.

Im Kampf gegen verbotene Arzneien und illegale Doping-Mittel waren die Fahnder nach eigenen Angaben sehr erfolgreic­h: Die Mengen an sichergest­ellten Pulver und Ampullen habe sich mehr als verdoppelt. Auch Geldwäsche­verfahren nahmen mit 786 eingeleite­ten Ermittlung­en einen größeren Raum ein.

Besonders aktiv seien die Zoll-Ermittler 2017 auch gegen Verstöße im Tabakwaren­bereich vorgegange­n. Im Fokus stehe hier besonders der Schmuggel von Wasserpfei­fentabak. Besonders im Ruhrgebiet habe man daher gemeinsam mit weiteren Behörden Kontrollen von Shisha-Bars verstärkt.

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