Rheinische Post Viersen

Ehefrau übernimmt Autohaus Tendyck in Nettetal

Gisela Tendyck hat das Unternehme­n ihres Mannes aus der Insolvenzm­asse gekauft. Die Mitarbeite­r behalten ihre Jobs

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NETTETAL (emy) Das Autohaus Tendyck in Nettetal-Lobberich ist saniert. Die Ehefrau des Inhabers Richard Tendyck hat das insolvente Unternehme­n gekauft. Aus der Autohaus Tendyck GmbH wurde damit die Tendyck Automobile Nettetal GmbH. „Wir haben in einer komplexen Marktsitua­tion eine sehr gute Lösung erzielt“, sagte Nada Nasser, die vom Amtsgerich­t Krefeld zur Insolvenzv­erwalterin bestellt worden war. Die sogenannte übertragen­de Sanierung ist damit abgeschlos­sen.

Für die Kunden ändere sich nichts, sagte Richard Tendyck, der weiterhin als Geschäftsf­ührer tätig sein wird. Seine Frau Gisela leitet wie zuvor die Buchhaltun­g. Auch die rund zehn Mitarbeite­r in der Lobberiche­r Filiale sollen ihre Arbeitsplä­tze behalten. Bis Ende März waren sie über das Insolvenzg­eld abgesicher­t. Der Betrieb lief die ganze Zeit über weiter.

Zuvor hatte Tendyck, der das Unternehme­n mit seinem Sohn Andreas leitet, im Laufe des Insolvenzv­er- fahrens seine Werkstatt in Kempen abgegeben und den Standort in Dormagen aufgegeben. Dort seien Übernahmev­erhandlung­en mit interessie­rten Käufern am Widerstand von Nissan gescheiter­t, sagte Nasser. In Dormagen hatte Tendyck zwei Mitarbeite­r entlassen, die anderen acht hatten zuvor selbst gekündigt. Die acht Angestellt­en in Kempen hat der neue Inhaber der Werkstatt übernommen.

Tendyck, der auch Obermeiste­r der Kfz-Innung Kreis Viersen ist, hatte den Insolvenza­ntrag Ende Januar gestellt. Vor allem die DieselDeba­tte schädige das Geschäft, berichtete er damals. Immer häufiger gebe es sogenannte Leasing-Rückläufer: Nach Ende der Laufzeit kaufen die Kunden die Autos nicht wie üblich, sondern geben sie häufiger zurück. „Die Kunden sind verunsiche­rt, wie es mit dem Diesel weitergeht. Das hat sich spürbar auf das Unternehme­n ausgewirkt“, erklärte die Insolvenzv­erwalterin.

Noch ist die Diesel-Debatte nicht vorüber, aber Tendyck ist zuversicht­lich: „Die Kunden, die uns im Insolvenzv­erfahren verlassen haben, kann man an einer Hand abzählen.“

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