Jetzt kommt’s drauf an für Nettetal
Nach der Niederlage gegen den TSV Meerbusch ist der Vorsprung des Fußball-Landesligisten Union Nettetal auf Verfolger Velbert auf einen Punkt geschmolzen. Gegen den Jüchen muss morgen unbedingt ein Heimsieg her.
NETTETAL Vor dem enorm wichtigen Heimspiel gegen den VfL Jüchen/ Garzweiler lässt sich Andreas Schwan zumindest nach außen hin nichts anmerken. Der Trainer des Fußball-Landesligisten Union Nettetal gibt sich ganz cool. „Ich gehe davon aus, dass es bis zum Ende spannenden bleibt. Wir schauen erst mal auf uns, denn alles andere können wir nicht beeinflussen“, betont Schwan vor der morgigen Partie gegen die Jüchener. Die ist insofern etwas Besonderes, als es das erste Spiel nach der klaren Heimniederlage im Gipfeltreffen gegen den TSV Meerbusch ist, die den Vorsprung auf Verfolger SC Velbert und den dritten Tabellenplatz auf ein mageres Pünktchen zusammenschrumpfen ließ. Jeder weitere Patzer könnte also das Abrutschen aus den direkten Aufstiegsrängen bedeuten.
Am Sonntag spielt Velbert daheim gegen den 1. FC Mönchengladbach, der unter seinem neuen Trainer Benedict Weeks noch auf den ersten Auswärtssieg wartet. Doch so heikel sich die Lage für die Aufstiegsambitionen der Nettetaler auch entwickelt haben mag, Andreas Schwan sieht das Glas lieber halb voll. Denn der eine Zähler Vorsprung bei fünf noch ausstehenden Spielen bedeutet auch, dass Nettetal noch einen entscheidenden Vorteil auf seiner Seite hat. „Wir haben noch alles in eigener Hand, aber werden uns jetzt von Spiel zu Spiel orientieren“, erklärt Schwan. Er bevorzugt die Herangehensweise, sie sich nach der überraschenden Niederlage gegen Heiligenhaus Mitte April bewährt hat. Die hatte auch einen großen Anteil daran, dass die Lage jetzt so ist, wie sie ist. Anschließend galt die volle Konzentration dem unter der Woche nachgeholten Derby gegen den 1. FC Viersen, das dann auch mit 3:1 gewonnen wurde. Ein ähnliches Ergebnis würde Schwan sicher schon im Vorfeld der Partie gegen Jüchen unterschreiben. „Meerbusch war effektiver und cleverer. Jetzt müssen wir den Schalter umlegen und das Spiel aus den Köpfen bekommen“, erklärt Schwan.
Allerdings geht der Union-Trainer davon aus, dass die Gäste es seiner Mannschaft sehr schwer machen werden, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Denn er hat großen Respekt vor dem, was sein Kollegen Michele Fasanelli beim VfL geleistet hat. Nachdem die Jüchener in den Jahren zuvor bis zuletzt um den Klassenverbleib hatten zittern müssen, hat der neue Mann an der Seitenlinie sie stabilisiert und dafür gesorgt, dass sie nach 29 Spieltagen mit 40 Punkten schon konkret für eine weitere Landesliga-Spielzeit planen können. „Michele Fasanelli macht da einen guten Job. Jüchen ist eine sehr eingespielte Truppe. Das wird ein hartes Match“, weiß Schwan. Dennoch will er die Partie mit offensivem und mutigen Fußball auf die Seite der Nettetaler ziehen. Anders als gegen Meerbusch, als er angesichts der Offensivqualitäten des Gegners zugunsten eines zusätzlichen Mittelfeldspielers auf eine zweite Spitze verzichtete.
Zwar ist die Abteilung Attacke durch den Armbruch von Topstürmer Andreas Kus im Derby gegen Viersen und durch die Rotsperre von Tobias Gorgs arg ausgedünnt, doch ein heißer Kandidat für die zweite Planstelle in vorderstere Front neben Markus Keppeler ist Youngster Moritz Münten. Der 19Jährige, der voriges Jahr noch in der Leistungsklasse für den SC Waldniel erfolgreich auf Torejagd ging, hat bislang eine gute Debütsaison gespielt. Bei 19 Einsätzen kommt er auf drei Tore. Käme gegen Jüchen ein oder mehrere Treffer hinzu, bliebe in Sachen Abstand zu Velbert wohl alles beim Alten. Und Andreas Schwan könnte die nächste Aufgabe ins Visier nehmen...