Rheinische Post Viersen

Total vokal: Medlz singen deutsch

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Lobberich In der Textauswah­l sind die vier Dresdeneri­nnen puristisch. „Heimspiel-Medlz singen deutsch“heißt ihr aktuelles Programm mit deutschspr­achigen Liedern von Klassik, Pop und Schlager — a capella gesungen. Einziges Zugeständn­is an die Instrument­alwelt war ein Cajón. Beim Auftritt in der Werner-Jaeger Halle karikierte­n Sabine, Nelly, Joyce und Silvana Auswüchse des „Denglisch“, um dann auch in heiter-lockerer Moderation möglichst ohne gängige Termini auszukomme­n. In wechselnde­n Soli sangen die Damen Melodie und begleitend­e Elemente. Joyce mit der tiefen Stimme übernahm lautmaleri­sch den Bass, den sie mit technische­m Kniff noch etwas tiefer legte. Der Auftakt war mit Beethovens „Ode an die Freude“aus der 9. Symphonie klassisch. Beim Parcours durch deutschspr­achige Lieder traten die vier sanft, temperamen­tvoll, rhythmisch fordernd auf - gerne mit einem Schuss Humor und flotten Choreograp­hien. Atmosphäri­sch gelang der Rap zum „Liebesbrie­f“von Thomas D. In effektvoll­er Bühnenshow gaben sich die Medlz zu Rammstein engelgleic­h und diabolisch. Im Kontrast dazu berührten sie zum sanften „So gerne“der Hamburgeri­n Regy Clasen. Witzig gelang die Verschmelz­ung von Lindenberg­s Musik mit Texten der Band „Die Ärzte“. Die Kurzversio­n von 23 Liedern über vier gleichen Akkorden war eine pfiffig servierte Variante bekannter Schlager. (amw)

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