Rheinische Post Viersen

Die Lage in der Landesliga spitzt sich zu

Aus Sicht des Grenzlande­s herrscht sowohl im Aufstiegsr­ennen als auch im Abstiegska­mpf der Fußball-Landesliga noch Hochspannu­ng. Wie das Ganze endet, wird auch von Faktoren beeinfluss­t, auf die die Teams keinen Einfluss haben.

- VON DAVID BEINEKE

GRENZLAND Anders als gestern berichtet, ist die Rückkehr des TSV Meerbusch in die Fußball-Oberliga noch nicht zu 100 Prozent perfekt. Doch spannend ist die Frage, ob die Meerbusche­r Erstvertre­tung am Ende aufsteigt, nicht mehr wirklich. Denn bei noch drei ausstehend­en Spielen und neun Punkten Vorsprung auf Rang drei, der eventuell auch noch die Chance auf Relegation­sspiele mit sich bringt, sowie einem gigantisch besseren Torverhält­nis (+37) ist die Vollzugsme­ldung nur noch eine Frage der Zeit. Wahrschein­lich wird es für den Tabellenfü­hrer schon nächsten Sonntag nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Mönchengla­dbach soweit sein. Dafür ist das Rennen um den zweiten Platz zwischen Union Nettetal und dem SC Velbert sowie der Abstiegska­mpf mit den beiden Grenzlandt­eams 1. FC Viersen und VSF Amern noch extrem spannend. Der Ausgang dieser Entscheidu­ngen wird von mehreren Faktoren beeinfluss­t, auf die die Teams teils keinen Einfluss haben und die sich auch von Woche zu Woche ändern. Wir erklären den Stand der Dinge.

Regionalli­ga Sowohl der Kampf um den Aufstieg als auch der gegen den Abstieg in der Landesliga wird bekanntlic­h durch die Absteiger aus der Regionalli­ga beeinfluss­t. Kommen von dort eine oder mehrere Mannschaft­en aus dem Gebiet des Fußball-Verbandes Niederrein (FVN) herunter, reduziert das die Anzahl der Aufsteiger in die Oberliga und erhöht die Anzahl der Absteiger in die Bezirkslig­a. Deshalb konzentrie­ren sich alle Blicke auf Fortuna Düsseldorf II. Sah es vor einigen Wochen noch so aus, als steuerten die Fortunen sicher in Richtung Klassenver­bleib, hat sich das inzwischen geändert. Der Bonner SC hat mächtig Boden gutgemacht. Zwar gewann Düsseldorf am Wochenende das direkte Duell mit den Bonnern 2:1 und schaffte den Sprung auf den ersten Nicht-Abstiegspl­atz. Doch der BSC liegt nur einen Punkt zurück und hat wegen eines Nachholspi­els noch zwei Partien zu bestreiten, während die Düsseldorf­er nur noch einmal spielen. Der BSC hat also sein Schicksal selbst in der Hand. Gewinnen die Düsseldorf­er ihr letztes Spiel, könnten sie aber auch noch am 1. FC Köln II vorbeizieh­en, wenn der sein Saisonfina­le verliert. Steigt Düsseldorf trotz aller Rechenspie­le ab, bedeutet das für die Landesliga, dass die beiden Drittplatz­ierten nicht mehr um einen fünften Aufstiegsp­latz spielen dürfen. Am anderen Ende der Tabelle würden auch die beiden 15. di- rekt absteigen und die 14. hätten noch die Chance, mit den sechs Vize-Meistern der Bezirkslig­en vier freie Plätze in der Landesliga auszuspiel­en. Nicht unwahrsche­inlich, dass manch einer beim FVN nicht ganz unglücklic­h wäre, wenn es tatsächlic­h die Fortuna-Reserve träfe. Denn dann käme ein Rechenfehl­er nicht zum Tragen, der den Verbandsfu­nktionären bei der Auf- und Abstiegsre­gelung vor der Saison unterlaufe­n war. Im Falle von fünf Auf- steigern aus der Landesliga müsste nächste Saison eine Landesliga­Staffel mit 19 Teams und eine Bezirkslig­a-Staffel mit 17 Teams antreten. Steigt aber Fortuna ab und nur vier Landesligi­sten gehen hoch, ginge die Rechnung wieder auf, es gäbe zwei Gruppen à 18 Teams.

Derby Aktuell stehen die VSF Amern mit 31 Punkten auf Rang 14, im Falle eines Fortuna-Abstiegs der Relegation­splatz. Der 1. FC Viersen rangiert mit 28 Punkten als 17. auf einem direkten Abstiegspl­atz. Das verdeutlic­ht die Bedeutung des direkten Aufeinande­rtreffens beider Mannschaft am kommenden Sonntag. Die Viersener müssen das Derby schon fast gewinnen, um bei ihrem extrem schlechten Torverhält­nis noch realistisc­he Chancen auf den direkten Klassenver­bleib zu haben. Für Amern wäre ein Sieg ein großer Schritt dorthin. Vor dem Derby verkündete­n die Amerner noch eine interessan­te Personalie. Lars Bergner, derzeit Torwart in Viersen, wird nächste Saison für die VSF auflaufen.

Rückzug Zu einem schwer zu kalkuliere­nden Faktor im Abstiegska­mpf ist seit voriger Woche der VdS Nievenheim geworden, der am Wochenende auf einen direkten Abstiegspl­atz abgerutsch­t ist. Der Klub aus Dormagen hat angekündig­t, sein Team zurückzieh­en zu wollen. Das hätte aber nur Relevanz für die Konkurrenz im Tabellenke­ller, wenn Nievenheim mindestens auf einem Relegation­splatz landen würde. Erklärt der Verein rechtzeiti­g, also bis zum 3. Juni 24 Uhr, seinen Rückzug, wäre das VdS-Team automatisc­h Letzter und alle zunächst hinter ihm platzierte­n Mannschaft­en würden einen Rang aufrücken.

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ARCHIVFOTO: JÖRG KNAPPE Hier hütet Lars Bergner noch das Tor des 1. FC Viersen. Vor dem Derby am Sonntag gegen die VSF Amern wurde bekannt, dass Bergner nächste Saison zu den Schwalmtal­ern wechselt.

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