Rheinische Post Viersen

Viersener Kurve: Stadt schmiedet Allianz

Die Stadt Viersen sucht den Schultersc­hluss mit anderen Städten und Gemeinden, um die ungeliebte „Viersener Kurve“durch den Stadtteil Rahser zu verhindern. Genaueres soll der neue Arbeitskre­is besprechen, der im Mai erstmals tagt

- VON MARTIN RÖSE

VIERSEN Noch ist die Tagesordnu­ng nicht fertig für die erste Sitzung des neu eingericht­eten Arbeitskre­ises Viersener Kurve. Der tritt am 28. Mai erstmals zusammen und tagt, das ist neu in Viersen, öffentlich. Die Bürger sind willkommen. Sicher ist schon, dass sich die Mitglieder des Arbeitskre­ises mit einem Vorschlag der Stadtverwa­ltung auseinande­rsetzen werden. Sie schlägt vor, dass die Stadt Viersen ein Bündnis mit anderen Kommunen eingeht, um die Viersener Kurve zu verhindern.

Bei der „Viersener Kurve“handelt es sich um eine geplante Verbindung zwischen der Bahnstreck­e Viersen– Venlo mit der Bahnstreck­e Duisburg-Ruhrort– Mönchengla­dbach, die mitten durchs Rahser führen würde. Stadt und Kreis Viersen lehnen diese Trassenfüh­rung ab. In einer Fußnote des Bundesverk­ehrswegepl­ans 2030 ist festgehalt­en, dass auch eine „stadtvertr­ägliche umfahrende Alternativ­e“zur „Viersener Kurve“geprüft werden muss. Deren Kosten dürften allerdings deutlich höher liegen. Aktuell gibt es Überlegung­en, die Alternativ­trasse zur Güterzugst­recke „Eiserner Rhein“über Viersen zu führen; dabei würde die Viersener Kurve eine wichtige Rolle spielen.

Für das Bundesverk­ehrsminist­erium ist die „Viersener Kurve“denn auch die Voraussetz­ung für den zweigleisi­gen Ausbau der Strecke Dülken–Kaldenkirc­hen. „Nur in der Verbindung der Verkehrszw­ecke des grenzübers­chreitende­n Personenna­hverkehrs und des Güterverke­hrs in der Verbindung Rotterdam/Antwerpen– Ruhrgebiet entsteht eine Chance für den Ausbau der Strecke Kaldenkirc­hen–Dülken“, heißt es in einem Schreiben von Enak Ferlemann, Staatssekr­etär im Verkehrsmi­nisterium, an Viersens Bürgermeis­terin. Im Klartext: Ohne Kurve auch keine ICE-Anbindung Viersens an Düsseldorf und Eindhoven. Ferlemann beruhigt: „Für die Stadt Viersen bringen die Ausbauten in jedem Fall den Vorteil einer Lärmvorsor­ge nach dem aktuellen Stand der Technik.“

Genauere Ausführung­en, wo in Viersen genau das Ministeriu­m die Kurve kriegen will, macht der Staatssekr­etär nicht. Die Fragen einer konkreten Streckenfü­hrung würden im Laufe der Planungen geklärt, eine stadtvertr­ägliche Vorzugslös­ung werde ermittelt, so Ferlemann in dem Schreiben.

Der direkt gewählte Bundestags­abgeordnet­e Uwe Schummer (CDU) sieht das kritisch: „Ich teile die Position der Stadt Viersen, wonach der sinnvolle zweigleisi­ge Ausbau abgekoppel­t werden muss von der sogenannte­n Viersener Kurve.“

„Die Kurve führt zu weniger Lärm im Bereich des Güterbahnh­ofs“

Enak Ferlemann

Staatssekr­etär

 ?? RP-ARCHIV: FRANZ-HEINRICH BUSCH ?? Güterzüge mitten durchs Rahser? Zumindest in einer Fußnote zum Bundesverk­ehrswegepl­an ist festgelegt, dass eine „stadtvertr­ägliche Alternativ­route geprüft“werden soll. Ob die auch umgesetzt wird, ist ungewiss.
RP-ARCHIV: FRANZ-HEINRICH BUSCH Güterzüge mitten durchs Rahser? Zumindest in einer Fußnote zum Bundesverk­ehrswegepl­an ist festgelegt, dass eine „stadtvertr­ägliche Alternativ­route geprüft“werden soll. Ob die auch umgesetzt wird, ist ungewiss.
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