Rheinische Post Viersen

Weitere Übernahme bei Taxi Janssen

Das Wuppertale­r Unternehme­n Sonnensche­in investiert fast eine Million Euro

- VON EMILY SENF

NETTETAL Es ist offiziell: Die Sonnensche­in Personenbe­förderung GmbH hat den Linienbetr­ieb von Taxi Janssen übernommen. Damit wechseln mehr als 120 bisherige Janssen-Mitarbeite­r zu dem Wuppertale­r Unternehme­n, zudem gehen 80 Busse der insolvente­n Nettetaler Firma in den Besitz von Sonnensche­in über. Für die Wuppertale­r ist es die erste Übernahme, sie investiere­n fast eine Million Euro.

Sonnensche­in hatte sich vom Bergischen aus zum Ruhrgebiet, zuletzt bis Duisburg und Bottrop, ausgebreit­et, berichtet Geschäftsf­ührer Harald Böning. „Der Bereich von Taxi Janssen schließt sich gut an unsere Gebiete an“, sagt er. „Uns ist es wichtig, dass wir einen Verbund haben, um schnell zu reagieren, etwa wenn ein Fahrer krank ist.“Zudem sei der Wettbewerb am linken Niederrhei­n nicht so hoch wie in Ballungsge­bieten. Mit der Übernahme erhöhe sich der Umsatz der Gesellscha­ft um zwei Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeite­r wächst auf 520, die der Busse auf 400.

Die sogenannte Teilbetrie­bsübernahm­e erfolgte bereits zum 1. Mai. „Wir wollten etwas auf dem Tisch haben, bevor wir darüber sprechen“, sagt Böning. Derzeit würden die ehemaligen Taxi-Janssen-Mitar- beiter mit Tankkarten und Diensthand­ys ausgestatt­et, dann sollen die Busse das neue Logo erhalten. Rund 80 Linien für Schulen und Einrichtun­gen für Menschen mit Behinderun­g will Sonnensche­in weiter bedienen. „Es gibt Linien, die nicht dokumentie­rt waren. Die wollen wir auch übernehmen“, sagt Böning. In der Buchhaltun­g des Nettetaler Taxiuntern­ehmens hatte es große Versäumnis­se gegeben. Größtentei­ls sei für 2017 keine Buchhaltun­g gemacht worden, ein Kassenbuch habe es seit Juli nicht mehr gegeben, berichtete Insolvenzv­erwalter Axel Kleinschmi­dt Anfang April.

„Für die Fahrer bleiben die Touren gleich, sie werden nur jetzt von unserem Fahrdienst­leiter aus der Zentrale in Wuppertal instruiert“, berichtet Böning. Einen Standort in der Region wird es nicht geben. „Die Fahrer nehmen ihre Fahrzeuge mit an den Wohnort“, erklärt Böning.

Taxi Janssen, dessen Fahrerzent­rale in Nettetal-Lobberich war, befindet sich seit Dezember im Insolvenzv­erfahren. Der Meerbusche­r Erol Norman hat bereits den Taxi- und Mietwagenb­ereich mit 250 Fahrzeugen und 350 Mitarbeite­rn übernommen. Zudem bildete sich eine Mitarbeite­r-Initiative. „Pharisi’s Kindervere­inigung NRW gGmbH“warte noch immer auf die Gründungsu­rkunde, sagt Gesellscha­fter Guido Niethen. Es gehe um mindestens 30 Mitarbeite­r. Um schon jetzt arbeiten zu können, sei als Zwischenlö­sung eine Gesellscha­ft des bürgerlich­en Rechts gegründet worden.

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FOTO: SONNENSCHE­IN Der Linienbetr­ieb fährt für Schulen und Einrichtun­gen.

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