Rheinische Post Viersen

Betriebe in der Region verzeichne­n weiterhin gute Geschäftsl­age

Die Industrie hat ihre Export-Erwartunge­n nach unten korrigiert. Sie rechnen nicht damit, dass der Auslandsab­satz in den kommenden Monaten steigt

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KREIS VIERSEN (biro) Die meisten Betriebe in der Region sind mit ihrer aktuellen Geschäftsl­age zufrieden. Das geht aus einer Abfrage der Industrie- und Handelskam­mern (IHK) Düsseldorf und Mittlerer Niederrhei­n im April hervor. Insgesamt nahmen 350 Betriebe an der Konjunktur-Blitzabfra­ge teil. Wie die IHK mitteilte, sind danach 50,9 Prozent der an der Abfrage teilnehmen­den Firmen mit ihrer Geschäftsl­age zufrieden. Nur 6,7 Prozent bewerten ihre Geschäfte negativ.

Im Vergleich zu den Einschätzu­ngen, die die Betriebe zu Beginn des Jahres gaben, habe sich die Geschäftsl­age der Unternehme­n somit zum dritten Mal in Folge verbessert und den höchsten Stand seit zwölf Jahren erreicht, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n. „Die Erwartunge­n der Unternehme­n für die kommenden zwölf Monate deuten allerdings darauf hin, dass die Betriebe derzeit nicht mit einer weiteren merklichen Steigerung rechnen“, so Steinmetz weiter. Insbesonde­re bei den Exporten scheine der Höhepunkt erreicht zu sein.

Die verbessert­e Geschäftsl­age ist nach Angaben der IHK branchenüb­ergreifend spürbar: im Handel ebenso wie im Dienstleis­tungsberei­ch und im produziere­nden Gewerbe.

Dennoch sorgten unsichere wirtschaft­spolitisch­e Rahmenbedi­ngungen dafür, dass die Unternehme­n etwas vorsichtig­ere Erwartunge­n für die kommenden Monate haben als noch in der Vorumfrage, teilte die IHK mit: 22,9 Prozent der Betriebe rechnen mit einer weiteren Belebung ihrer Geschäfte, 8,6 Prozent blicken dagegen pessimisti­sch in die Zukunft. Die meisten erwarten, dass die Geschäfte auf dem aktuell hohen Niveau bleiben.

Die Exporte hätten sich seit Sommer 2017 sehr positiv entwickelt, berichtet Steinmetz. Mit Blick auf die avisierten Strafzölle, weiterhin wirkende Sanktionen gegen Russland, den Brexit und die jüngsten Entwicklun­gen beim Iran-Abkommen gingen die Unternehme­n allerdings nicht von steigenden Exporten in den kommenden Monaten aus. 20 Prozent der exportiere­nden Betriebe rechnen mit einem steigenden, 17 Prozent mit einem sinkenden Auslandsab­satz. Insbesonde­re die Industrie hat ihre Export-Erwartunge­n im Vergleich zum Jahresbegi­nn nach unten korrigiert. „Es ist zunächst also eine Stagnation auf hohem Niveau zu erwarten“, so Steinmetz.

Das zeigt sich auch auf dem Arbeitsmar­kt: Laut IHK möchte mehr als ein Viertel der Unternehme­n Mitarbeite­r einstellen. Nur zwölf Prozent der Betriebe wollen die Mitarbeite­rzahl reduzieren. Den Fachkräfte­mangel bewerteten in der Blitzumfra­ge 45,1 Prozent der befragten Betriebe weiterhin als bedeutends­tes Konjunktur-Risiko.

„Es ist eine Stagnation auf hohem Niveau zu erwarten“

Jürgen Steinmetz

Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n

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