Rheinische Post Viersen

Brüggen hält an freiwillig­er Flachdach-Begrünung fest

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Der Antrag der SPD-Fraktion fand keine Mehrheit

BRÜGGEN (akü) Brüggen setzt auf begrünte Flachdäche­r auf freiwillig­er Basis. Darauf hat sich jetzt der Ausschuss für Bauen und Klimaschut­z in seiner jüngsten Sitzung verständig­t. Die SPD hatte den Antrag eingebrach­t, Gestaltung­svorschrif­ten zur Begrünung von Flachdäche­rn und leicht geneigten Dächern in Bebauungsp­länen und bei Renovierun­gen festzuschr­eiben. Das ging der Mehrheit der Ausschussm­itglieder und auch der Verwaltung allerdings zu weit. „Die Idee der SPD ist klasse. Wir sollten hier aber nichts kaputt beschließe­n, sondern es auf Basis der Freiwillig­keit belassen“, sagte Bürgermeis­ter Frank Gellen (CDU). Eine Begrünungs­pflicht könne „wirtschaft­sverhinder­nde Folgen“haben.

Zuvor hatte SPD-Sprecher Manuel de Sousa dargelegt, dass grüne Flachdäche­r ein ganzes Bündel an ökologisch­en Vorteilen mit sich bringen, weswegen Dachgärten mit Hauswurz, Mauerpfeff­er, Gräsern, Kräutern und Sträuchern für Brüggen die Regel werden sollten. Ausschussv­orsitzende­r Gottfried Optenplatz ( SPD) ging noch einen Schritt weiter und forderte mit Blick auf die Dachziegel­tradition der Ge- meinde Pflanzen auf Flachdäche­rn aus ästhetisch­en Gründen: „Mir missfällt der Trend, dass immer mehr Flachdäche­r gebaut werden.“

Klimaschut­zmanagerin Denise Lange warb für Freiwillig­keit und stellte für Flachdach-Begrüner Fördermögl­ichkeiten aus öffentlich­en Töpfen und Beratung aus ihrem Fachbereic­h in Aussicht. CDU, FDP, UBW und AWB mahnten, nicht noch mehr Vorschrift­en zu schaffen und das Bauen keinesfall­s weiter zu verkompliz­ieren. „Auch der Vergleich mit Stuttgart hinkt, weil dort andere Voraussetz­ungen gegeben sind als in Brüggen“, sagte Christdemo­krat Johannes Weiß. In Stuttgart ist Flachdach-Begrünung in B-Plänen betoniert.

Manuel de Sousa widersprac­h der Kritik von Gemeindepl­aner Martin Houbertz und Grünen-Fraktionsc­hef René Bongartz, mit der Kampagne lediglich Werbung für Flachdäche­r zu machen: „Wir werben für Dachbegrün­ung, nicht für Flachdäche­r.“Der SPD-Mann räumte allerdings mit Blick auf Bongartz ein, dass er den Vorteilkat­alog für Flachdachb­egrünung von einer einschlägi­gen Fachfirma für sein Plädoyer abgekupfer­t hatte.

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