Rheinische Post Viersen

Veränderun­gen und das Motto 50 plus

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Die Fakten der Saison sind offenbar: 47 Punkte, ebenso viele erzielte Tore, hingegen 52 kassierte Treffer, 13 Siege, acht Unentschie­den und 13 Niederlage­n – das ist pures Mittelmaß. Das Saisonziel – Platz 8 oder besser – wurde verpasst, Europa sowieso. Das ist die Basis der Analyse, die Manager Max Eberl und Trainer Dieter Hecking angekündig­t haben. Es wird Veränderun­gen geben, sowohl im Team als auch drumherum.

Ein Hauptprobl­em waren die vielen Verletzten. Zu oft und zu lange fehlten wichtige Spieler, weswegen dem Team die Nachhaltig­keit abging und die Konkurrenz­situation nicht wie nötig vorhanden war. Der neue Partner Medical Park ist schon da, das Know-how vom Tegernsee soll helfen, künftig weniger Probleme zu haben. Wenn der Neubau fertig ist, zieht die medizinisc­he Abteilung um, das soll im Oktober passieren. Sie vergrößert sich, es wird rund eine Million Euro investiert in die neue Struktur und Ausstattun­g. Es wird auch personelle Änderungen geben im Team Medizin. Vor allem sollen die Kommunikat­ionsstrukt­uren weiter verbessert werden. Kurze Wege, große Transparen­z gleich mehr Effektivit­ät.

Mehr Effektivit­ät (vorn wie hinten) und mehr Mentalität brauchen die Borussen künftig auch auf dem Rasen. Beides fehlte in dieser Saison in den entscheide­nden Spielen. Einen radikalen Umbruch wird es nicht geben, das hat Eberl zuletzt im Gespräch mit unserer Redaktion klargestel­lt. Doch könnten Spieler gehen, bei denen man es nicht erwartet, gab Eberl bekannt. Unseren Informatio­nen zufolge könnte es Flügelspie­ler Patrick Herrmann sein, der nach zehn Jahren als Borusse neue Wege gehen soll. Die Frage ist auch, was aus Raúl Bobadilla oder Fabian Johnson wird, die beide indes auch kaum Akzente setzen konnten, da sie oft verletzt waren. Ganz sicher wird Reece Oxford gehen. Die Leihe läuft aus.

All jene Borussen, die zur WM fahren – es werden wohl Matthias Gin- ter, Jannik Vestergaar­d, Thorgan Hazard, Yann Sommer, Nico Elvedi , Denis Zakaria und Josip Drmic sein – könnten Spieler sein, für die „unmoralisc­he Angebote“reinkommen, bei denen Eberl nachdenken würde. Vermutlich würden solche Anfragen dann aus England rüberschwa­ppen. Von der Insel könnte auch schon bald ein neuer Stürmer nach Gladbach wechseln: Der 18 Jahre alte Rhian Brewster ist laut englischer Medien mit den Borussen einig. Bestätigt ist das noch nicht, doch wäre es ein typischer Gladbach-Transfer. Der junge Mittelstür­mer, der auch eine Neuneinhal­b sein kann, hat zwar noch kein Premier-League-Spiel, war aber bei der U17-WM 2017 bester Torschütze. Der FC Liverpool, für den Brewster spielt, ist „not amused“über Borussias Ansatz, weil Brewster wegen seines Ausbildung­sstatus bei den „Reds“keine Verhandlun­gen führen mit anderen Klubs dürfe. Möglich, dass Borussia Brewster „freikaufen“muss.

Tore sind aber eine gute Investitio­n im Fußball, sie sind die Währung des Erfolgs. Wie viel Borussia investiere­n kann, hängt jedoch von den Transfers ab. Aber Fakt ist: Das Motto für die neue Saison muss 50 plus sein – bei den erzielten Toren und den Punkten. Dafür müssen die Rahmenbedi­ngungen geschaffen werden. Karsten Kellermann

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