Vom Spargelfeld ins Restaurant
Bei der Schlemmertour ließen sich die Teilnehmer erst auf dem Chico-Spargelhof den Anbau des Gemüses zeigen, dann radelten sie weiter zum Restaurant Forsthaus in Hombergen. Dort stand ein mehrgängiges Menü auf dem Programm
NETTETAL Schönes Wetter, reizvolle Landschaft, der Besuch eines Spargelhofs und ein mehrgängiges Spargelmenü in einem Restaurant – all das lockte die Teilnehmer der Spargel-Schlemmertour aufs Fahrrad.
„Wir sind in Lobberich gestartet und durch den Naturpark zum Chico-Spargelhof in Kaldenkirchen geradelt. Es war nicht der kürzeste Weg“, sagt Karl Engbrocks vom Verein Niederrhein, Ortsgruppe Lobberich. Seit vier Jahren leitet er die Tour. „Aber der schönste“, ergänzt Teilnehmer Stefan Schmitz. Für ihn ist es die erste Spargel-Schlemmertour, zusammen mit dem Freundeskreis Hombergen – und sie wird nicht seine letzte sein, kündigt er an.
Monika Golembek aus Hombergen hat die Tour in einem Veranstaltungskalender entdeckt. „Das hat meinen Mann und mich angesprochen. Die Schlemmertour wollten wir immer schon einmal machen“, sagt sie. Die 25 Teilnehmer, manche von ihnen mit einem E-Bike unterwegs, kommen aus Boisheim, Lötsch, Hinsbeck-Hombergen, Lobberich, Breyell und Schaag. Ein Freundeskreis von sechs Frauen, er nennt sich Kulturklub, besucht kulturelle Veranstaltungen im weiteren Umkreis. Eine von ihnen konnte nicht, aber Helene Troos, Erika Büschgens, Sabine Lenßen, Marianne Janßen und Ulla Siemes haben die Schlemmertour gebucht. „Es ist ein nachträglicher Muttertag. Wir brauchen nicht zu kochen“, sagt Lenßen erfreut.
Der Chico-Spargelhof liegt in Kaldenkirchen an der Steyler Straße, nur knapp 100 Meter von der niederländischen Grenze entfernt. Jaap und Hanneke Dings bewirtschaften den Hof seit 1998 und bauen dort sowie in Hinsbeck bis zu acht Sorten weißen Spargel an. „Mein Vorgänger hat hier früher Chicorée angebaut, daher der Name – und natürlich Spargel“, erklärt Jaap Dings und beantwortet damit eine der vielen Fragen der Tourteilnehmer. Auf dem Feld nimmt er die Folie von einem Erdhügel und zeigt, wie Spargel gestochen wird. Das muss täglich geschehen, denn eine Spargelstange kann bis zu 15 Zentimeter pro Tag wachsen.
Beim Spargelanbau sind die Investitionen hoch. Bei einer Neuanlage dauert es bis zur ersten Ernte zwei bis drei Jahre. Geerntet werden kann dann, je nach Sorte, bis zu zehn Jahre lang. „Der Geschmack von Spargel ist immer abhängig von Sorte, Boden und Wetterbedingungen“, sagt Jaap Dings. Dieses Jahr gibt es ein Überangebot an Spargel, folglich sinken die Preise, zum Leidwesen der Anbauer. Die Kunden dagegen freuen sich.
Vom Feld gehen die Gäste zur Kühlung, zur Sortierung und in den Hofladen. „Über 90 Prozent der Kunden wollen geschälten Spargel haben. Wir geben auf Wunsch die Schalen dazu“, sagt Hanneke Dings. Das junge Paar ist kreativ und bietet im Hofladen neben Spargel und Obst auch selbst hergestellte Suppen, Salate, Spargelquiche, -kroketten und -bitterballen an. Bitterballen mit Spargel statt mit Fleisch finden auch jene Teilnehmer ganz lecker, die eigentlich keine Bitterballen mögen.
Vom Spargelhof geht die Schlemmertour weiter, vorbei am ehemaligen Trappistenkloster, nach Leuth über Krickenbeck zum Restaurant Forsthaus Hombergen. Dort werden die Radler mit einem mehrgängigen Spargelmenü verwöhnt.