Anka Zink im Kulturforum Dilborn
Brüggen Wenn Anka Zink auf die Bühne tritt, wirkt es, als sei sie bei Freunden zu Gast. Sie plaudert, bittet die Gäste um gesummte Meinungsbilder zu diesen und jenen Fragen, ist spontan und klug und überhaupt nicht aus dem Konzept zu bringen. Auch nicht von dem Pfau im Park des das Kulturforums Dilborn, der – man kann es deutlich durch die an diesem heißen Abend geöffneten Türen hören – lauthals seine Kommentare abzugeben scheint. Es macht Vergnügen, ihr zuzuhören. Die Diplom-Soziologin Zink hatte eine Universitätskarriere vor sich, als sie beschloss, sich dem Kabarett zu widmen. Das Springmaus-Theater in Bonn und das Düsseldorfer Kommödchen waren die Orte, an denen sie ihr Handwerk ausübte und verfeinerte. Seit 1991 entwickelt sie Soloprogramme, mit denen sie tourt. Mit „Unterwegs in vollen Zügen“ist sie an diesem Abend im Kulturforum Dilborn zu Gast. „Heute geht es um Mobilität und darum, dass niemand dort sein möchte, wo er gerade ist“, erklärt Zink ihr Programm. Und kommt vom autonomen Fahren über verspätete Züge, die Unfähigkeit zu warten zum Allinclusive-Urlaub, den Kontrollen am Flughafen bis hin zum Aufenthalt im ecuadorianischen Dschungel. „Egal, wie die Umstände sind, wir haben die Eigenhaftung für unsere Gefühle“, schließt Zink den Abend, jeder Mensch sei also verantwortlich dafür, wie er die Welt sieht. Und die solle man „in vollen Zügen genießen“. b-r