Rheinische Post Viersen

Amerner erfüllen gegen Nievenheim ihre Pflicht

Dank eines 4:2-Heimsieges haben die Amerner den Klassenver­bleib in der Fußball-Landesliga weiter in den eigenen Händen.

- VON DAVID BEINEKE

SCHWALMTAL Die zweite Hälfte in der im Abstiegska­mpf der FußballLan­desliga so wichtigen Heimpartie der VSF Amern gegen den VdS Nievenheim war erst ein paar Minuten alt, da schallte von der Straße vor dem Rösler-Stadion nicht nur das Geknatter eines Traktors über den Platz, sondern auch Schmähgesä­nge mit dem eher einfach gehaltenen Text „Wir steigen auf und ihr steigt ab“, begleitet von einem lauten Böllerknal­l. Auch wenn die Amerner zwischenze­itlich zittern mussten, taten sie mit einem verdienten 4:2 (1:0)-Sieg etwas dafür, dass es nicht soweit kommt. Sie haben es nach wie vor in den eigenen Händen, mit einem Sieg im letzten Saisonspie­l beim ASV Mettmann würden die Amerner in der Landesliga bleiben. Für die Nievenheim­er, die ohnehin einen Rückzug angekündig­t hatten, ist der Abstieg allerdings nun auch sportlich endgültig besiegelt.

„Meine Spieler haben mir direkt gesagt, dass das bestimmt der SC Waldniel war“, sagte VSF-Coach Willi Kehrberg nach der Partie mit Blick auf die Gesangsein­lage zu Beginn der zweiten Spielhälft­e, die Menschen auf einem von einem Traktor gezogenen Planwagen angestimmt hatten. Die Reserve des Lokalrival­en hätte zumindest Grün- de zum Feiern gehabt. Sie steht schon länger als B-Liga-Meister fest und gewann am Sonntag 12:0 bei Borussia Oedt II. Willi Kehrberg nahm den Scherz jedenfalls gelassen. Und auch für seine Schützling­e sah es zu diesem Zeitpunkt, als könnten sie das locker wegstecken. Schließlic­h hatte kurz zuvor der aus der Abwehr in den Sturm beorderte Daniel Kawohl nach starker Vorarbeit von Nico Wehner für das erlösende 2:0 gesorgt (52.). Doch ob nun wegen der vermeintli­chen Waldnieler Gesänge oder wegen der sich nie aufgebende­n Gäste, ein Steilpass offenbarte eine Unordnung in der VSF-Abwehr, so dass Nievenheim­s Alexander Hauptmann auf 1:2 (57.) verkürzen konnte. Und obwohl die Gastgeber in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft und wegen eines großen Chancenplu­s verdient durch einen Distanzsch­uss von Dominik Bischoff in Führung gegangen waren (41.), setzte auf einmal das große Zittern ein.

Plötzlich war Nievenheim, das trotz der vereinsint­ernen Querelen und des Negativlau­fs der vergangene­n Wochen sehr engagiert auftrat, besser im Spiel. Sicher auch, weil die Amerner sich für einige Minuten schwertate­n, die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Für Erleichter­ung sorgte dann das 3:1, das erneut Nico Wehner ganz stark über die linke Seite vorbereite­te. Seine Flanke fand den Kopf von Kawohl, der zum 3:1 traf (67.). Als dann nur zwei Minuten später Dominik Bischoff mit einem platzierte­n Schuss aus 15 Metern auf 4:1 erhöhte, war der wichtige Sieg vermeintli­ch in trockenen Tüchern. Aber dann war es erneut Hauptmann, der die VSF-Viererkett­e düpierte und zum 2:4 traf (72.). Auch wenn auf beiden Seiten noch Tore hätten fallen können, blieb es bei dem Ergebnis, das den VSF nächsten Sonntag ein Endspiel in Mettmann verschafft. Willi Kehrberg war jedenfalls zufrieden mit seinem Team: „In unserer Lage kann man nicht viel besser nach vorne spielen. Die Jungs waren mutig und haben Willen gezeigt.“

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