Amerner erfüllen gegen Nievenheim ihre Pflicht
Dank eines 4:2-Heimsieges haben die Amerner den Klassenverbleib in der Fußball-Landesliga weiter in den eigenen Händen.
SCHWALMTAL Die zweite Hälfte in der im Abstiegskampf der FußballLandesliga so wichtigen Heimpartie der VSF Amern gegen den VdS Nievenheim war erst ein paar Minuten alt, da schallte von der Straße vor dem Rösler-Stadion nicht nur das Geknatter eines Traktors über den Platz, sondern auch Schmähgesänge mit dem eher einfach gehaltenen Text „Wir steigen auf und ihr steigt ab“, begleitet von einem lauten Böllerknall. Auch wenn die Amerner zwischenzeitlich zittern mussten, taten sie mit einem verdienten 4:2 (1:0)-Sieg etwas dafür, dass es nicht soweit kommt. Sie haben es nach wie vor in den eigenen Händen, mit einem Sieg im letzten Saisonspiel beim ASV Mettmann würden die Amerner in der Landesliga bleiben. Für die Nievenheimer, die ohnehin einen Rückzug angekündigt hatten, ist der Abstieg allerdings nun auch sportlich endgültig besiegelt.
„Meine Spieler haben mir direkt gesagt, dass das bestimmt der SC Waldniel war“, sagte VSF-Coach Willi Kehrberg nach der Partie mit Blick auf die Gesangseinlage zu Beginn der zweiten Spielhälfte, die Menschen auf einem von einem Traktor gezogenen Planwagen angestimmt hatten. Die Reserve des Lokalrivalen hätte zumindest Grün- de zum Feiern gehabt. Sie steht schon länger als B-Liga-Meister fest und gewann am Sonntag 12:0 bei Borussia Oedt II. Willi Kehrberg nahm den Scherz jedenfalls gelassen. Und auch für seine Schützlinge sah es zu diesem Zeitpunkt, als könnten sie das locker wegstecken. Schließlich hatte kurz zuvor der aus der Abwehr in den Sturm beorderte Daniel Kawohl nach starker Vorarbeit von Nico Wehner für das erlösende 2:0 gesorgt (52.). Doch ob nun wegen der vermeintlichen Waldnieler Gesänge oder wegen der sich nie aufgebenden Gäste, ein Steilpass offenbarte eine Unordnung in der VSF-Abwehr, so dass Nievenheims Alexander Hauptmann auf 1:2 (57.) verkürzen konnte. Und obwohl die Gastgeber in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft und wegen eines großen Chancenplus verdient durch einen Distanzschuss von Dominik Bischoff in Führung gegangen waren (41.), setzte auf einmal das große Zittern ein.
Plötzlich war Nievenheim, das trotz der vereinsinternen Querelen und des Negativlaufs der vergangenen Wochen sehr engagiert auftrat, besser im Spiel. Sicher auch, weil die Amerner sich für einige Minuten schwertaten, die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Für Erleichterung sorgte dann das 3:1, das erneut Nico Wehner ganz stark über die linke Seite vorbereitete. Seine Flanke fand den Kopf von Kawohl, der zum 3:1 traf (67.). Als dann nur zwei Minuten später Dominik Bischoff mit einem platzierten Schuss aus 15 Metern auf 4:1 erhöhte, war der wichtige Sieg vermeintlich in trockenen Tüchern. Aber dann war es erneut Hauptmann, der die VSF-Viererkette düpierte und zum 2:4 traf (72.). Auch wenn auf beiden Seiten noch Tore hätten fallen können, blieb es bei dem Ergebnis, das den VSF nächsten Sonntag ein Endspiel in Mettmann verschafft. Willi Kehrberg war jedenfalls zufrieden mit seinem Team: „In unserer Lage kann man nicht viel besser nach vorne spielen. Die Jungs waren mutig und haben Willen gezeigt.“