Rheinische Post Viersen

Mehr Jugendfeue­rwehren für Viersen

Die Jugendfeue­rwehr der Freiwillig­en Feuerwehr in Viersen stellt sich neu auf. Statt der bisherigen großen gemeinsame­n Gruppe erhalten die Stadtteile einzelne Gruppen. In Süchteln fällt der Startschus­s dazu am 3. Juni

- VON BIANCA TREFFER

VIERSEN Jugendarbe­it liegt der Freiwillig­en Feuerwehr Viersen mehr als nur am Herzen, denn sie bedeutet Nachwuchs für die Löschzüge. Mehr als ein Drittel der Feuerwehrl­eute in den Löschzügen kommt aus der Jugendfeue­rwehr. „Dort sitzt unser Nachwuchs. Sie wachsen quasi in die Löschzüge“, erklärt Hans-Jürgen Theveßen, der stellvertr­etende Leiter der Feuerwehr Viersen.

Bislang ist es so, dass die Freiwillig­e Feuerwehr Viersen eine Jugendfeue­rwehrgrupp­e hat, die in der Viersener Hauptwache angesiedel­t ist. Dort hat die Gruppe einen Schulungsr­aum, eigene Umkleiden, einen Lagerraum und ein Fahrzeug für Übungszwec­ke. Jugendlich­e aus Viersen, Dülken, Süchteln und Bois-

„Für uns bedeutet das eine intensive Erweiterun­g und Stärkung“

Hans-Jürgen Theveßen

stellvertr­etender Leiter der Feuerwehr

heim finden sich gemischt in der Gruppe wieder, aktuell sind es rund 30 Jugendlich­e im Alter von zehn bis 17 Jahren. 17 Betreuer sind im Einsatz, an deren Spitze steht Brandinspe­ktor Thomas Meusen als Jugendwart. Nun soll eine Multiplika­tion der Gruppe erfolgen. Das heißt, neben Viersen selbst sollen in Süchteln sowie Dülken weitere Jugendfeue­rwehren entstehen. Die Boisheimer erhalten keine eigene Gruppe, sondern werden Dülken zugeordnet.

Die Idee einer solchen Vorgehensw­eise schwebte schon länger bei der Feuerwehr im Raum. Zumal auch der Brandschut­zbedarfspl­an vorsieht, den Nachwuchs zu sichern. Gutachten empfehlen zudem einen intensiven Fokus auf die Jugendarbe­it zu legen. „Für uns bedeutet das eine intensive Erweiterun­g und Stärkung, wenn das Projekt läuft“, sagt Theveßen. Allerdings setzt die Umstruktur­ierung einiges voraus. Es müssen ausreichen­d Feuerwehrl­eute vorhanden sein, die die Betreuung der Jugendlich­en zusätzlich zu ihrem Einsatzdie­nst übernehmen.

Jugendarbe­it in der Feuerwehr heißt aber nicht nur, dass die Jugendlich­en die feuerwehrt­echnischen Aufgaben kennenlern­en. Sport, Ausflüge, Besichtigu­ngen und Zeltlager gehören neben der ei- gentlichen feuerwehrt­echnischen Ausbildung dazu. Wobei eine neue gesetzlich­e Grundlage es möglich macht, dass sich in den Feuerwehre­n Unterstütz­ungskräfte einbringen, die nicht dem Einsatzdie­nst angehören. Sie übernehmen Sonderaufg­aben, die sich rein auf die allgemeine Jugendarbe­it beziehen. In Viersen konnten dafür jetzt zwei Frauen gewonnen werden. Aus den Löschzügen der einzelnen Stadtteile haben sich indes weitere Interessie­rte gemeldet, die sich in die Jugendarbe­it einbringen wollen. Wer dabei lediglich als Betreuer fungiert, braucht keinen Jugendgrup­penleiterl­ehrgang zu machen. Für den Einsatz als Jugendwart ist es hingegen Pflicht. Etliche Feuerwehrl­eute drücken daher nochmals freiwillig die Schulbank. „Wir bieten unseren Feuerwehrk­ollegen und -kolleginne­n an, in die Jugendarbe­it als Betreuer hinein zu schnuppern. Macht es ihnen Freude, können sie fest einsteigen und sich entspreche­nd wei- terbilden“, sagt Meusen, der in Zukunft als Stadtjugen­dwart fungieren wird. Neben der personelle­n Seite heißt es in den Wehren in Süchteln und Dülken, Raum und Ausrüstung für die Jugendfeue­rwehren zu schaffen. „Wir planen zunächst einmal pro neue Gruppe 20 Teilnehmer als maximale Auslastung“, sagt Meusen.

Süchteln startet mit der eigenen Jugendfeue­rwehrgrupp­e am 3. Juni anlässlich des Tages der offenen Tür, bei dem der Löschzug auch sein 135-jähriges Bestehen feiert. In Dülken/Boisheim soll die neue Jugendgrup­pe ebenfalls noch in diesem Jahr an den Start gehen. Viersen bleibt bestehen, wobei es den Jugendlich­en freisteht, bei Wunsch in die Wehr an ihrem Wohnort zu wechseln. Zukunftsmu­sik ist hingegen noch die Kinderfeue­rwehr. Theveßen: „Wenn unsere Jugendfeue­rgruppen in den einzelnen Stadtteile­n laufen, werden wir auch das Projekt Kinderfeue­rwehr angehen.“

 ?? RP-FOTO: JÖRG KNAPPE ?? Bislang ist die Jugendfeue­rwehrgrupp­e in der Viersener Hauptwache angesiedel­t. 17 Betreuer sind im Einsatz, an deren Spitze steht Brandinspe­ktor Thomas Meusen. Sie bilden rund 30 Jugendlich­e, darunter Alina, Justin, Alina, Kilian und Sebastian (v.l.),...
RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Bislang ist die Jugendfeue­rwehrgrupp­e in der Viersener Hauptwache angesiedel­t. 17 Betreuer sind im Einsatz, an deren Spitze steht Brandinspe­ktor Thomas Meusen. Sie bilden rund 30 Jugendlich­e, darunter Alina, Justin, Alina, Kilian und Sebastian (v.l.),...

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