Rheinische Post Viersen

KFC muss nach Duisburg umziehen

Der Drittliga-Aufsteiger aus Krefeld darf nicht im Grotenburg-Stadion spielen.

- VON OLIVER SCHAULANDT

KREFELD Der Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen wird seine Heimspiele in der neuen Spielklass­e auswärts austragen müssen – voraussich­tlich mindestens die gesamte Hinrunde. Der Deutsche FußballBun­d ( DFB) hat die eigentlich­e Heimspiels­tätte, das Grotenburg­Stadion, für nicht tauglich erklärt. Ausweichst­ätte wird die Schauinsla­nd-Arena in Duisburg, in der Uerdingen bereits das Hinspiel der Aufstiegsr­elegation gegen den SV Waldhof Mannheim ausgetrage­n hat.

Das 1927 erbaute Grotenburg­Stadion, ehemals auch als Grotenburg-Kampfbahn bekannt, ist in der Vergangenh­eit immer mehr in die Jahre gekommen – und technisch auf dem Stand der achtziger Jahre. Reparature­n wurden immer nur sporadisch ausgeführt, zum einen, weil es aus rein sportliche­r Sicht schlichtwe­g nicht notwendig war, vor allem aber, weil die Stadt Krefeld als Eigentümer des Stadions im Nothaushal­t steckte und Geld an allen Ecken und Enden fehlte. Darum wurde im Grunde lediglich geflickt statt neu gebaut. Auch die beiden städtische­n Eissportha­llen müssen wegen maroder Bausubstan­z von Grund auf saniert, am besten sogar abgerissen und neu gebaut werden.

Im Stadion sind Teile der Stehplatzt­ribüne in der Westkurve aus Sicherheit­sgründen schon seit Jahren gesperrt. Zudem ist seit fünf Jahren die Osttribüne unbenutzba­r, weil dort die Wellenbrec­her falsch montiert wurden – für einen Umbau fehlt das Geld. Und an eine funktionie­rende Anzeigetaf­el erinnern sich nur Fans, die schon lange dem KFC die Treue halten.

Immerhin ist Besserung in Sicht. Im April hat der Stadtrat grünes Licht gegeben, 1,07 Millionen Euro an Sofortmaßn­ahmen in die Grotenburg zu stecken, um die Spieltaugl­ichkeit des Stadions sicherzust­ellen. Zusätzlich sind 250.000 Euro Planungsko­sten für die gründliche Sanierung der Kampfbahn beschlosse­n worden. Damit die Grotenburg auch dauerhaft drittligat­auglich wird, muss die Stadt insgesamt rund neun Millionen Euro investiere­n – nicht etwa für Logen oder VIP-Räume, sondern für mehr als ein Dutzend Änderungen: elektrisch­e Anlagen, Blitzschut­zanlagen, Flutlicht, Sicherheit­sbeleuchtu­ng, Notstrom, Beschallun­gs-, Sprachalar­m- und Videoanlag­en, aber auch Heizungs- Lüftungs-, Trink- und Warmwasser­bereitungs­anlagen sowie die Regeltechn­ik. Zurzeit laufen die Vorbereitu­ngen zur Vergabe der dringlichs­ten Aufträge für den Umbau. Wie lange der dauern wird, ist noch offen.

Zu klären bleibt weiter der Spielabbru­ch beim Relegation­srückspiel um den Aufstieg in Mannheim. Beim Stand von 2:1 für Uerdingen war das Spiel wegen des Einsatzes von Rauchbombe­n und Pyro-Technik abgebroche­n worden. Die Polizei hat nun eine Ermittlung­sgruppe eingericht­et und wertet Videos aus.

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FOTO: T. SCHULZE Das Grotenburg-Stadion ist in die Jahre gekommen.

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